Sie kennen das auch, da bin
ich sicher: Ihnen wird eine neue Aufgabe übertragen, und Sie wissen natürlich
nicht, was auf Sie zukommt. Damit ist eine gewisse Unsicherheit verbunden. Vielleicht
sind da auch ein paar Ängste: Wie soll das gehen? Was wird da auf mich
zukommen? Werde ich der Aufgabe gewachsen sein? Tausend Gedanken gehen da einem
durch den Kopf.
Auch Katharina Kasper sind
solche Situationen nicht unbekannt. Auf sie kamen gerade immer wieder genug
neue Situationen und Anforderungen zu.
Sr. Martha wird das erste Mal
Oberin und empfindet so, wie gerade beschrieben. Katharina schreibt ihr zu
Beginn ihrer Tätigkeit und gibt diesen Rat:
„Liebe Schwester Martha, ich gebe Ihnen den Rat für
jede Stelle und jede Handlungsweise: dem lieben Gott sich überlassen, alles aus
Liebe und zur Ehre Gottes tun zu wollen, so wird der liebe Gott Ihnen allezeit zu
Hilfe kommen. Er wird Sie erleuchten, das Rechte zu erkennen, und stärken,
dasselbe auszuüben; aber auch tröstet uns Gott. So gehen Sie denn in aller
Demut und im Vertrauen auf Gott mit kindlicher Liebe von einem Tage zum andern
weiter, und Sie werden sehen und erfahren, dass es besser geht und dass alles
Schwere leicht wird …“ (Brief 169)
Ich bin sicher: Genau so hat Katharina
selbst gehandelt. Bei allem, was sie tat, hat sie immer nur Gott im Blick gehabt.
Aus Liebe zu ihm tat sie das, was sie tun musste – und zu seiner Ehre. Und
immer und bei allem überließ sie sich ihm – seiner Liebe, seiner Gnade. Und sie
erfuhr seine Hilfe. Das wiederum hatte zur Folge, dass sie auch das schwerste
Kreuz als Kreuzchen sehen und erfahren konnte.
Wir sollten uns ihren Rat zu
Herzen nehmen:
„Gehen Sie denn in aller Demut und im Vertrauen auf Gott mit kindlicher
Liebe von einem Tage zum andern weiter, und Sie werden sehen und erfahren, dass
es besser geht und dass alles Schwere leicht wird …“
Diese Erfahrung wünsche ich
Ihnen – jeden Tag neu.
STH