Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 15. Juni 2019

Katharinas Grundhaltung macht das Leben leichter


„Hier geht es noch gut.“ – „Sonst ist noch so ziemlich alles beim alten.“ (Brief 229) 

Eine solche Aussage kommt in ganz vielen Briefen von Katharina Kasper vor. Und wenn man dann den Gesamtbrief liest, dann kann man nur staunen. In diesem Brief ist die Rede davon, dass Katharinas Bruder Josef, der auf der Ökonomie arbeitete, gestorben ist. Da ist die Rede von „viel Arbeit und Sorge“ und von fehlenden Schwestern, so dass nicht alle Anfragen bedient werden können. 

Und trotzdem: „Hier geht es noch gut.“ – „Sonst ist noch so ziemlich alles beim alten.“ (Brief 229) 

Wie geht das? Ich glaube, das hat mit Katharinas Grundhaltung zu tun: „Nichts kommt von ungefähr; alles kommt vom Höchsten her.“ (Brief 105) Das ist ihre Haltung. Das heißt: Was geschieht, ist nicht unbedingt Gottes Wille. Aber er lässt es zu. Und wenn er es zulässt, dann hat das Bedeutung:

  1. Dann hat das Ganze einen Sinn, auch wenn ich ihn jetzt noch nicht erkennen kann.
  2. Dann will er mir mit dem, was geschieht, etwas sagen.
  3. Dann lässt er mich in dieser Situation nicht allein. 
Wie ging Katharina mit Stress-Situationen um? Eines ist sicher: Sie klagte nicht, sie lamentierte nicht, sie resignierte nicht. Ganz im Gegenteil. Ihre Schwestern erfuhren teilweise erst im Nachhinein, wie schlimm eine Situation wirklich gewesen war. Katharina blieb der Fels in der Brandung, die alles zu zerstören drohte; sie blieb ruhig. Sie wusste: Nur das geschieht, was Gott will. Ja, und das wollte sie letztlich annehmen. 

Denn: Was Gott will, ist letztlich nur gut für uns – davon war sie überzeugt. Gott will für uns das Heil, wenn auch manchmal über vermeintliche Umwege. Deshalb ist Katharina sicher: „Hier geht es noch gut.“
(STH)