Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Sonntag, 24. November 2019

Wichtig wie die Luft zum Atmen II


Wenn ich einen Tag nicht bete, merkt es nur der liebe Gott. Wenn ich zwei Tage nicht bete, dann merke ich es selbst. Wenn ich länger nicht bete, dann merkt es meine Umwelt. (W.K.) 

So habe ich schon das letzte Mal angefangen. Aber ich möchte das Thema Gebet noch einmal aufgreifen, weil es Katharina Kasper so wichtig war. Dass sie ähnlich dachte wie es das Zitat oben ausdrückt, zeigt dieses Wort: „Halten Sie die Schwestern recht an zum frommen Gebete … in jedem Hause; denn so lange das Gebet gut geübt wird, solange ist eine Schwester und ein Haus gediegen in allen Berufsgeschäften, …. was ich von ganzem Herzen wünsche.“ (Brief 124) Deshalb wird sie nicht müde zu ermutigen: „Sind wir eifrig in unseren täglichen Gebeten und besonders in der Betrachtung, im Stillschweigen und in der Sammlung …“ (Brief 136) 

Katharina pflegte auch das innere Gebet. Das ist das Gebet, das keine Worte braucht, einfach nur da sein vor Gott und mit Gott. Sie gebraucht das Wort nicht. Aber sie spricht oft davon, in Gott zu ruhen und Gottes Gegenwart zu genießen. Das ist das gleiche, finde ich. 

„Wir wollen … vereinigt Gott dienen und lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, damit wir in der Zeit und Ewigkeit unsern guten Gott immer bei uns haben und wir als seine Kinder ihn lieben und so in Ihm ruhen und Seine Gegenwart genießen können.“ (Brief 87) 

Wenn wir Gott im Blick behalten, wenn wir uns im Gebet immer wieder an ihn wenden, wenn wir seine Nähe suchen, dann ist uns der Friede sicher – der Friede im eigenen Herzen, der Friede im Haus, der Friede in unserer kleinen Welt. 

„In diesem Leben scheuet keine Mühe und Opfer. Der Himmel ist alles wert. Wenn wir so allezeit leben und streben, so ist der liebe Gott … zufrieden mit uns. Wir leben und genießen viel Frieden und Seelenruhe.“ (Brief 80)
(STH)

 

Sonntag, 17. November 2019

Wichtig wie die Luft zum Atmen


Wenn ich einen Tag nicht bete, merkt es nur der liebe Gott. Wenn ich zwei Tage nicht bete, dann merke ich es selbst. Wenn ich länger nicht bete, dann merkt es meine Umwelt. (W.K.) 

Ich glaube, den wenigsten Menschen heute ist das bewusst. Ja, nur noch 10% der Deutschen betet noch. Ist das nicht erschreckend? 

Für Katharina Kasper gehört das Gebet zum Leben wie die Luft zum Atmen. Es ist für sie so wichtig wie das tägliche Brot, - vielleicht sogar noch wichtiger, denn im Gebet richten wir uns ja an den Geber des Brotes. 

Es ist selbstverständlich, dass Katharina um das Gebet bittet – für sich und ihre Schwestern, und es ist selbstverständlich, dass sie anderen das Gebet verspricht: Ich grüße Sie und Herrn Sekretär und empfehle mich und den ganzen Verein in Ihr Gebet, auch dasselbe können Sie von uns hoffen.“ (Brief 1 u.v.a.) 

Katharina stellt alle ihre Unternehmungen unter den Segen Gottes, erbittet bei allem Tun Gottes Hilfe und bekommt im Gebet die Gewissheit, dass Gott da ist und hilft, wenn sein Wille geschieht: Der liebe Gott wolle zu diesem wichtigen Unternehmen seine Gnade der Genossenschaft verleihen. Die Schwestern und ich schicken täglich unser schwaches Gebet zum Himmel, damit Gottes heiliger Wille geschehe und die Absichten des lieben Gottes an der Genossenschaft in Erfüllung gehen mögen.“ (Brief 7) 

Katharina weiß um die Notwendigkeit des Gebetes, damit sie und ihre Schwestern ihrer Berufung treu bleiben und ihr Ordensleben überzeugend leben: O wie notwendig ist ein abgetötetes Leben, ein Gebetsleben und ein wahrer, demütiger Ordensgeist, um beharrlich auf dem Wege der Tugend zu bleiben.“ (Brief 14) 

Katharina und das Gebet – das ist ein ganz wichtiges Thema. Es spränge den Rahmen, wenn ich weitermachen würde. Aber auch bei diesen drei Aussagen wird deutlich wie wichtig das Gebet ist – eigentlich für jeden von uns: 

1. Wir brauchen die göttliche Hilfe im täglichen Leben und dürfen sie auch erbitten.
2. Wir haben oft Probleme damit, den Willen Gottes zu erkennen und dann auch zu tun. Nur dann kann ja unser Leben gelingen. Gott will um seine Hilfe gebeten werden.
3. Das Gebet – unser Gespräch mit Gott – hilft jedem, der betet, auf dem rechten Weg zu bleiben. 

Viele Menschen ahnen nicht einmal, was ihnen abgeht, wenn sie nicht mit Gott sprechen …
(STH)

 

Samstag, 9. November 2019

Gott Freude machen


„Liebe Schwester Firmata,
Sie wollen so gut sein und einliegendes Rezept für Schwester Martina in Rheinbrohl machen zu lassen und ihr es wieder besorgen nach Rheinbrohl bei Neuwied. Hoffentlich geht es Ihnen gut; sind gut in Frankfurt angekommen, hat es Ihnen auf der Reise gut gegangen und in Limburg. Lebt und strebt recht fromm mit Gott, in und durch Gott und den Herrn in Ihnen. Suchet ihm Freude zu machen. Mit herzlichen Grüßen segnet Sie mit allen lieben Schwestern und empfiehlt Sie in die heiligen Herzen Jesu und Maria und Josef.“ (Brief 83) 

Ein kleines Briefchen, das es in sich hat.
Katharina Kasper schreibt es 1884. Sie ist 64 Jahre alt und leitet eine Gemeinschaft, die bereits in 5 Ländern wirkt und arbeitet. Und da „sieht“ sie eine Schwester in Rheinbrohl, die erkrankt ist und ein bestimmtes Medikament braucht. 

Das alleine ist schon bemerkenswert.
Aber sie bleibt ja nicht bei der sachlichen Bitte stehen. Sie ergänzt ganz selbstverständlich Ermahnungen zum religiösen Leben. „Lebt und strebt recht fromm mit Gott, in und durch Gott und den Herrn in Ihnen. Suchet ihm Freude zu machen.“ 

Beide Aussagen machen nachdenklich. „…mit Gott, in und durch Gott und den Herrn in Ihnen“. Hier wird wieder deutlich, wie sehr Gott für Katharina eine Realität ist. Und der Alltag ist für sie nur lebbar, wenn dies in diesem Bewusstsein geschieht – „mit Gott, in und durch Gott“ und im Wissen darum, dass Gott in ihr selbst lebendig ist.  

„Suchet ihm Freude zu machen.“ Wie können wir Gott Freude machen?
Katharina ist es wichtig, Gott immer wieder zu danken. „Dem Herrn sei tausend Dank für alle Gnaden und Wohltaten.“ (Brief 72) Ich bin mir sicher, dass Dankbarkeit etwas ist, womit wir Gott Freude machen können, denn er wird ja nicht müde, uns mit vielen kleinen und großen Geschenken zu überhäufen.
Katharina ist es wichtig, dass der Wille Gottes getan wird. In allem und überall geschehe der heilige Wille Gottes.“ (Brief 14 u.a.) Das ist nicht immer ganz einfach. Aber wenn es uns gelingt, hat Gott sicher seine Freude daran.
Ein Drittes fällt mir so spontan ein: Katharina ist es wichtig, dass alles zur größeren Ehre Gottes geschieht. Alles zur größeren Ehre Gottes.“ So beginnen viele ihrer Briefe. Das geht ja nur, wenn wir Gott bei all unserem Tun im Blick haben. Daran hat er sicher seine Freude. 

Was Katharina Kasper damals Schwester Firmata schrieb, spricht sie auch uns heute zu: „Lebt und strebt recht fromm mit Gott, in und durch Gott und den Herrn in Ihnen. Suchet ihm Freude zu machen.“
Lassen Sie es uns doch mal versuchen. Katharina beweist uns ja, dass das geht.
(STH)

 

Sonntag, 3. November 2019

Eine kurze Spanne Zeit


Eine Woche Exerzitien liegt hinter mir. Es tut gut, mal wieder mehr Zeit für den lieben Gott zu haben als das im Alltag normalerweise der Fall ist. Ja, und jetzt trennen uns nur noch acht Wochen vom neuen Jahr. Und dann ist schon wieder ein Jahr zu Ende. Wie schnell doch die Zeit vergeht! Erschreckt Sie das nicht auch schon mal? 

Ich glaube, Katharina Kasper ging das nicht anders.
„Machen wir allezeit einen guten Gebrauch von der kurzen Spanne Zeit, die so schnell vergeht und hineilt in die Ewigkeit“, sagt sie einmal. (Brief 72) 

Die Zeit, die uns zur Verfügung steht, ist kurz im Vergleich zu der Ewigkeit, auf die wir zugehen. Damals war sie noch kürzer, weil die Menschen viel früher starben als heute. Katharina selbst war mit 78 Jahren ja echt alt. 

Wie machen wir einen guten Gebrauch von der Zeit, die uns geschenkt ist?

Katarina gibt uns da viele Tipps. Auch in diesem Brief, in dem sie von der kurzen Spanne Zeit spricht. Sie sagt: „Lieben wir Gott und suchen ihn allein, allein. Suchen wir, ihn mit demütiger und großmütiger Liebe zu lieben und ihm zu dienen immer und allezeit, die Geschöpfe und geschaffenen Dinge wegen Gott.“ (Brief 72) 

Mehr brauchen wir gar nicht, nicht wahr? Das ist schon ein Lebensprogramm, finden Sie nicht? Wenn uns das gelingt in der kurzen Spanne Zeit, die uns geschenkt ist, dann sind wir gut vorbereitet für die Ewigkeit – wo ER uns erwartet, den wir gesucht haben, dem wir gedient haben, den wir geliebt haben. 

Verschwenden wir keine Zeit, denn wir wissen ja nicht, wie kurz unsere persönliche Spanne ist.
(STH)