Am Sonntag
ist der Erste Advent! Kaum zu glauben, dass es schon wieder soweit ist. Im
Sonntagsevangelium ist die Rede von einigen Katastrophen, die über die Erde
kommen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen werden. Irgendwie ist
man versucht, an das Heute zu denken …
Und dann
heißt es da: „Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure
Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“ (Lk 21, 28)
In
Katharina Kaspers Briefen kommt das Wort „Erlösung“ nur einmal vor! Auf den
ersten Blick ist das befremdlich. Aber wenn man sich die Stelle genauer
anschaut – ja, dann ist es einleuchtend.
„Wir wollen miteinander eifrig
streben nach Vollkommenheit, dem lieben Gott dienen und kein anderes Glück
suchen, als Ihn allein zu besitzen, Ihn ehren, loben und preisen allezeit. Aber
auch dankbar sein für alles Gute, besonders für die Gnade der Erschaffung,
Erlösung und den heiligen Glauben …“ (Brief 67)
„Wir wollen dankbar sein für die
Gnade der Erlösung …“
– Für Katharina ist die Erlösung eine Realität, eine Wirklichkeit, die uns vom
Herrn geschenkt ist. Deshalb kann sie aufrecht durchs Leben gehen und aufrecht
vor Gott und den Menschen stehen; deshalb kann sie selbstbewusst das Haupt
erheben. Wir sind Erlöste. Katharina ist vor allem dankbar dafür; denn Erlösung
durch Jesus Christus bedeutet frei zu sein und eine Zukunft zu haben – bei und
mit ihm, der die Liebe ist.
„Wir wollen … uns gegen den lieben
Gott besonders dankbar erweisen durch die beständige und beharrliche, treue
Mitwirkung mit seiner Gnade …“ (Brief 67) Das ist für Katharina eine logische
Schlussfolgerung.
Die
Adventszeit schenkt uns die Gnade, dass wir uns dieser Erlösung wieder neu
bewusst werden dürfen, dieser Erlösung, die gerade in den Bedrängnissen unserer
Zeit tief erfahrbar wird. Ja, es ist eine im Grunde unaussprechliche Gnade.
Unsere Antwort kann nur Dankbarkeit sein, die wir dadurch zeigen können, dass
wir diese göttliche Gnade annehmen und es zulassen, dass sie unser Leben
verwandelt.
In diesem
Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit.
STH