Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 28. Juni 2014

Wenn man mit Flügeln geboren wird …


„Wenn man mit Flügeln geboren wird,
sollte man alles dazu tun,
sie zum Fliegen zu benutzen.“

Das Wort könnte von Katharina Kasper sein, nicht wahr? Ist es aber nicht. Es stammt von Florence Nightingale. Sie ist eine Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und Britisch-Indien. Außerdem ist sie Zeitgenössin von Katharina. Sie wurde im Mai 1820 geboren – wie Katharina -, ist allerdings älter geworden. Sie starb 1910.

„Wenn man mit Flügeln geboren wird …“ – Ganz sicher wird das „wenn“ hier nicht konditional gebraucht. Weder Nightingale noch Katharina stellen diese Tatsache in Frage. Also wird „wenn“ temporal oder kausal benutzt: „da oder weil wir mit Flügeln geboren werden“.
Wir haben Flügel – von Geburt an. Aber es ist keine Selbstverständlichkeit, sie auch zum Fliegen zu benutzen.


Wie ist das möglich? Wie kann man das?

Katharina gibt viele Tipps in diese Richtung:
„Möchten wir beständig so treu mitwirken mit der Gnade Gottes, auf das alle Hindernisse hinweggeräumt würden, welche den lieben Gott mit Seinen Gnadenwirkungen hindern.“ (Brief 155)
„Nichts soll an und in uns sein, was nicht für Gott lebt und wirkt.“ (Brief 136)
„Behalten Sie Mut und Vertrauen, und Gott wird helfen.“ (Brief 88)

Die Ausrichtung auf Gott, das heißt, wenn wir Ihm Raum schaffen in unserem Leben, dann werden wir frei. Und diese Freiheit – diese Erfahrung, dass wir Flügel haben – macht scheinbar Unmögliches möglich, schafft ungeahnte Möglichkeiten, befähigt uns zu Großem. Gott schafft Großes mit uns, wenn wir Ihm Raum geben, wenn wir Ihn lassen, wenn wir uns hörend auf Ihn einlassen.

Katharina ist sich sicher: „Der liebe Gott will unser Herz allein besitzen und beständig darin wohnen.“ (Brief 69)

STH

Samstag, 21. Juni 2014

Wir wollen sehen, was Gott macht …

„Ich kann fast nichts mehr von der Sache hören.“ (Brief 88) Das ist O-Ton Katharina Kasper. Das gibt es also auch, - dass sie so genervt ist von einem Problem, dass sie nichts mehr davon hören will. Aber trotzdem resigniert sie nicht. Sie bleibt ruhig und gelassen und fordert auch ihre Schwestern dazu auf. „Sie wollen nur fromm mit den Schwestern leben“, schreibt sie an die Oberin Schwester Firmata, „wir wollen dann sehen, was der liebe Gott


mit der Sache macht.“ Gerade in Stresssituationen verlässt sie ihr Gottvertrauen nicht. Sie weiß, er ist da und er weiß um die ganze Sache und er wird handeln, so dass es ihr und ihren Schwestern zum Heil wird. Wer gesendet ist und kraft der Sendung aktiv wird in der Welt, hat nicht in der Hand, was daraus wird. Aber er kann vertrauen, dass etwas wird.
„Behalten Sie Mut und Vertrauen, und Gott wird helfen.“ Dieser Zuspruch Katharinas ist auch für uns heute ganz wichtig – und in jeder Situation. Ich glaube, manchmal trauen wir Gott zu wenig zu. Aber er ist Gott, und er will dass es uns gut geht, damit wir in Freude seinen Willen tun. Darauf kommt es letztlich an: „In allem und überall geschehe der heilige Wille Gottes.“ (Brief 14 und viele andere)

STH

Samstag, 14. Juni 2014

Wunderbares Glaubensgeheimnis

Die Tatsache, dass unser Gott ein dreifaltiger ist, ist für die anderen monotheistischen Religionen absolut unverständlich. Eine Gottheit, aber drei Personen – ist das nicht nur Wortklauberei? Wenn es sich um drei Personen handelt, dann sind es doch drei Götter, oder?
Nein. Das können wir Christen ganz entschieden sagen. Und es gibt durchaus überzeugende Vergleiche.
Stellen Sie sich eine Hibiskus-Pflanze vor. Diese Pflanze besteht aus Wurzeln, aus einem Stamm und aus der Blüte. Niemand käme auf die Idee zu sagen, die Wurzeln seien der Hibiskus. Niemand würde behaupten, der Stamm sei die Hibiskuspflanze, und niemand hält eine Blüte in der Hand und sagt: „Das ist ein Hibiskus.“ Nur alle drei Teile zusammen – Wurzeln, Stamm und Blüte – bilden die Hibiskuspflanze.

So ist das mit der Dreifaltigkeit: Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist zusammen sind der eine Gott.
Man kann auch sagen:
Gott Vater – Gott über mir
Gott Sohn – Gott neben mir
Gott Heiliger Geist – Gott in mir.

Katharina Kasper hat keine Probleme mit diesem Glaubensgeheimnis. „Der Dreieinige Gott wolle uns segnen, uns beständig mit seiner Gnade beistehen, damit wir einen guten Kampf kämpfen (vgl. 1 Tim 1,18) gegen die Welt, uns selbst und den bösen Feind. Denn solange wir leben, haben wir gegen diese drei Hauptfeinde zu kämpfen.“  (Brief 72) 

Und das können wir am besten mit dem Gott, der uns auf allumfassende Weise umgibt.
 „Der Dreieinige Gott wolle uns segnen, uns beständig mit seiner Gnade beistehen.“ (Brief 61)

Diesem Wunsch Katharinas ist nichts hinzuzufügen.
STH




Samstag, 7. Juni 2014

Er ist da – und wirkt

Kennen Sie die Gretchenfrage? Gretchen fragte Faust: „Nun sag, wie hast du´s mit der Religion?“ (Goethes Faust, Szene Gretchens Stube) Diese Frage möchte ich etwas abwandeln und Sie fragen: „Wie halten Sie es mit dem Heiligen Geist?“ So ganz einfach ist es mit ihm ja nicht.  Die Theologie sagt uns: Er ist die dritte Person unseres dreifaltigen Gottes. Eine Person kann man ansprechen. Das wird uns aber sehr erschwert durch die Tatsache, dass der Heilige Geist meist als Feuerzunge oder Taube dargestellt wird. Und dann wird er auch noch „Geist“ genannt. Da haben wir ganz andere Assoziationen ...


Als Jesus zum Vater zurückkehrte, versprach er uns den Heiligen Geist als Beistand. Und er kam und ist immer noch da. Und er wirkt auch heute – immerzu, auch wenn wir es nicht merken oder wahrnehmen.

Für Katharina Kasper war der Heilige Geist eine Realität in ihrem Leben. Sie war stets davon überzeugt: „Das hat mir der Geist gesagt, der in mir ist.“ Und sie war davon überzeugt, dass das bei allen Menschen so sein müsste. Für sie war es selbstverständlich, dass sie mit dem Heiligen Geist im Gespräch war. So fordert sie auf: „Fahren Sie fort … tagtäglich zu Gott zu beten, dem Heiligen Geist …, damit wir allezeit durch denselben geleitet, beseelt und erleuchtet werden, um allezeit das Richtige zu erkennen und zu befolgen nach dem heiligen Willen Gottes.“ (Brief 84)

Warum brauchen wir eigentlich den Heiligen Geist? Zum einen wie Katharina sagt, um den Willen Gottes zu erkennen und zu tun. Wir brauchen ihn, um unterscheiden zu können zwischen richtig und falsch, zwischen gut und böse. Wir brauchen ihn, um neue Ideen zu bekommen und diese zu verwirklichen. Wir brauchen ihn …

Der Heilige Geist ist da und wirkt – gestern, heute und morgen. Wir müssen es nicht spüren oder sehen. Aber seine Wirkkraft ist größer, wenn wir mit ihm rechnen und wenn wir mittun.

Frohe Pfingsten!
STH