Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 25. Mai 2013

So Gott will

„So Gott will“ -
Deine Worte, Katharina,
zur Gewohnheit geworden
aus Erfahrung geboren.
 
„So Gott will“ -
das ist Vertrauen, Katharina,
in schwierigen Situationen,
aus Hoffnung geboren.

„So Gott will“ -
das ist verborgenes Wissen, Katharina,
im Leben mit Gott gewonnen,
aus dem Glauben geboren.

„So Gott will“ -
das, Katharina, ist Hingabe
des eigenen Lebens an die Liebe Gottes,
verwurzelt in der alltäglichen Erfahrung
von Hoffnung und Glauben.

„So Gott will“ -
das ist Dein Leben, Katharina ...


(STH)

Samstag, 18. Mai 2013

Heiliger Geist, du Spender des Lebens …


Pfingsten – das Fest der Freude! Jesus hat uns den Heiligen Geist geschenkt, damit wir an ihn und seine Auferstehung glauben können, damit wir mutig Zeugnis für ihn ablegen. Seit Taufe und Firmung bzw. Konfirmation haben wir den Heiligen Geist. Was könnte Gott aus uns machen, wenn wir uns dessen wirklich bewusst wären!? Wie könnten wir die Welt verändern, wenn wir diesem Geist in uns glaubten!?

Katharina Kasper ist sich sicher, dass der Heilige Geist in ihr lebt; und sie ist davon überzeugt, dass das bei allen Menschen so ist. Katharina hört auf diesen Geist, der in ihr ist. Nicht selten sagt sie: „Das hat mir der Geist, der in mir ist, gesagt.“ Und was Gott aus ihr gemacht hat, wie sehr Gott mit Katharina die Welt verändert hat, das wissen wir.

Katharina wird nicht müde, um den Heiligen Geist zu beten: „Möge der Heilige Geist mit seinen sieben Gaben und seiner flammenden Liebe unsere Herzen beglücken und allzeit entzünden.“ (Brief 50 u.a.)

Die sieben Gaben des Heiligen Geistes – Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht. Alle diese Gaben kann man bei Katharina finden. Ganz sicher ist das eine Frucht ihres inständigen Gebetes. Und sie wirkt mit dem Heiligen Geist mit, damit er an ihr wirken kann.

„Wollen wir glücklich sein in Gott, so müssen wir aus uns selbst herausgehen, uns losschälen und entäußern von unserer verkehrten Selbstliebe und die verkehrte Welt … verabscheuen. Sind wir frei von jeder verkehrten Selbstliebe …, so ist unsere Seele auch befreit von ihren bitteren Wirkungen und Aufregungen. In wie weit das Herz rein ist …, insoweit nimmt der liebe Gott Besitz in der Seele, waltet und schaltet in derselben und teilt ihr seine Liebe und seinen Geist mit. Alle guten Neigungen sind nur gerichtet auf Gott und die Erfüllung Seines göttlichen Willens.“ (Brief 25)

Diese ihre Worte machen deutlich, was wir tun können, damit wir dem Heiligen Geist in uns Raum geben können, damit er in uns wirken kann, damit er uns verändern kann. Am Ende steht das Glück, das wir ja alle ersehnen und erstreben.

Machen wir es wie Katharina: Beten wir um den Heiligen Geist – nicht nur an Pfingsten, auch an allen anderen Tagen unseres Lebens, damit er unser Leben „lenke, regiere und führe nach seinem heiligen Willen“ (Brief 75)

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest!
STH

Samstag, 11. Mai 2013

Vergangenheit wirkt in die Gegenwart hinein


Letzten Sonntag waren wir eingeladen beim Grafen Walderdorff in Molsberg; das ist ein kleines Dorf im Westerwald. Zu dieser Ehre kamen wir, weil der Graf eine Reliquie von Katharina Kasper in die Schlosskapelle überführte.

Dieses Ereignis im Mai 2013 wurzelt in einer für Katharina schwierigen Situation im Jahre 1877. Da staunen Sie, nicht wahr?

Wie Sie wissen, herrschte von 1875 bis 1882 der Kulturkampf in Deutschland. In dieser Zeit nahm der Staat in manchen Fällen den Klöstern und religiösen Einrichtungen, die sich mit der Erziehung befassten,  alles, was einen Wert darstellte. Dazu gehörten vor allem Häuser und Ländereien. Viele Ordensleute wurden ja auch vertrieben.

Molsberg liegt keine 20 km von Dernbach entfernt. Da im 19.Jh der Adel besonders in ländlichen Gegenden noch von großer Bedeutung war und man im Westerwald inzwischen auch Katharinas Werk kannte, lag es für sie nahe, den Grafen darum zu bitten, die Mobilien und Immobilien des Klosters auf seinen Namen zu übernehmen, um dem staatlichen Zugriff auf diese Güter vorzubeugen. Der Graf seinerseits verpflichtet sich, die Mobilien und Immobilien, falls Katharina Kasper das wünsche, ihr, „der Generaloberin der Genossenschaft der Dienstmägde Christi, oder, sollte diese Genossenschaft nicht mehr bestehen, deren Bevollmächtigten … ohne allen Ersatz und Vergütung, welcher Art und Weise es sei, frei, wie wir sie gekauft haben, zurückzugeben und verpflichten auf das Heiligste unsere Erben, welche diese Immobilien und Mobilien von uns erben sollten, dieselben an oben genannte Generaloberin oder deren Bevollmächtigten ohne Ersatz und Vergütung frei zurückzugeben, und zwar ohne neue Lasten, welche bei Ankauf derselben noch nicht darauf lasteten.“ (Band II, zu Brief 16)  Und so unterließ es der preußische Staat, den Klosterbesitz anzutasten. Ganz richtig merkt der Urenkel des damaligen Grafen am vergangenen Sonntag an: „Wer weiß, was aus der jungen Gemeinschaft geworden wäre, wenn mein Urgroßvater damals nicht so gehandelt hätte.“

Grabplatte des Grafen Wilderich von Walderdorff
in der Krypta der Schlosskapelle
1889 teilt Katharina Kasper dem Grafen Walderdorff mit, dass sie das Klostergut wieder zurückkaufen wolle. „Nie wird unsere Kongregation vergessen, was Sie, gnädigster Herr Graf, in der Zeit der Bedrängnis uns getan, und für alle Zeiten wird das gräfliche Haus Walderdorff in unsere täglichen Gebete besonders eingeschlossen bleiben. In steter dankbarer Verehrung Ew. gräflichen Gnaden dankbar ergebenste Dienerin Schw. Maria G. Oberin“ (Band II, Brief 129)

Unsere Provinzoberin erneuerte am vergangenen Sonntag dieses Versprechen.
Ja, und wir waren betroffen und begeistert von dem großen Vertrauen, das Katharina damals zum Grafen gehabt hat. Er starb übrigens im selben Jahr wie Katharina. STH

Samstag, 4. Mai 2013

Höhepunkt eines Generalkapitels


Der Höhepunkt eines jeden Generalkapitels ist die Wahl einer neuen Generalleitung, d.h. der Generaloberin und ihrer Rätinnen. Das ist in dieser Woche passiert.
Die neue Generaloberin der Armen Dienstmägde Jesu Christi – die 13. - ist zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinschaft eine Inderin. Das macht deutlich, wie wichtig die indische Provinz inzwischen für die Gemeinschaft geworden ist.

Ein kleiner Rückblick: Als Katharina Kasper am 2. Februar 1898 stirbt, hat sie 47 Jahre lang an der Spitze ihrer Gemeinschaft gestanden. 1871, auf dem ersten Generalkapitel der Kongregation, ist sie zum ersten Mal zur Generaloberin gewählt worden. Doch hat sie zu dem Zeitpunkt ihre Gemeinschaft - gerechnet von den ersten Anfängen an - bereits seit 23 Jahren geleitet.


1877, beim 2. Generalkapitel, will sie ihr Amt niederlegen. Katharina fühlt sich müde und erschöpft von der ihr auferlegten Last. Zudem begrenzen die 1871 in Kraft getretenen Satzungen die Amtszeit auf sechs Jahre. Danach solle ein Amtswechsel vorgenommen werden. Bischof Peter Joseph Blum aber widersetzt sich ihrem Rücktritt. Mehrfach drängt er sie, in Rom ein Gesuch um Dispens von der Vorschrift einzureichen. Noch ehe Katharina dazu bereit ist, unterstützt und befürwortet er an zuständiger Stelle ihren noch ausstehenden Antrag und teilt dies der Generaloberin mit. Daraufhin fügt sich Katharina.

Dieser Vorgang wiederholt sich alle sechs Jahre, zuletzt keine drei Jahre vor ihrem Tod. Stets wird sie einstimmig wiedergewählt, immer unterstützt der zuständige Bischof ihre in Rom vorgelegte Bitte um Dispens von der Norm.

Faszinierend finde ich an dem Ganzen, dass nie  während all dieser Zeit die Hochachtung ihrer Mitschwestern abnimmt, und immer ist Katharina Kasper von einer breiten Öffentlichkeit geehrt und anerkannt. Das sagt allerdings nicht, dass ihr immer Anfechtungen und Verleumdungen erspart bleiben. Aber dass sie immer – über all die Jahre hinweg – einstimmig gewählt wird, ist schon außergewöhnlich. Und es spricht eine deutliche Sprache zur Persönlichkeit dieser Frau.
STH