Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 31. Oktober 2015

Mittel und Wege zum Glück I

„Wir wollen wahrhaft das Glück suchen und die Mittel anwenden und gebrauchen, welche uns glücklich machen können, und wodurch der liebe Gott uns glücklich machen kann und machen will.“ (Brief 200)

So schreibt Katharina Kasper in dem Jahr 1891 an ihre Schwestern.

Glücklich sein wollen wir alle, nicht wahr? Aber dass eine Ordensschwester, dass eine Heilige dazu auffordert, das Glück zu suchen, erscheint auf den ersten Blick befremdlich, oder? Vielleicht liegt das aber daran, dass wir unter Glück sicher etwas ganz anderes verstehen als Katharina.

„Suchen wir das wahre Glück in der Zeit, so werden wir gelangen zur Seligkeit in der Ewigkeit bei Gott.“ Sie spricht vom wahren Glück und unterscheidet damit vom gewöhnlichen, oberflächlichen, vergänglichen Glück, dem wir so oft im Alltag begegnen und das so schnell verfliegt. Und Katharina weiß, wie man das wahre Glück erlangen kann: „In diesem Leben müssen wir stets erfüllen den heiligen Willen Gottes.“ Gott will ja nur das Gute, das Glück für uns. Was liegt da näher als dass wir uns bemühen, seinen Willen zu erfüllen?

Letztlich geht es darum, „einen innigeren Umgang mit Gott zu erlangen“. Dass das gelingt, hat auch mit dem Willen Gottes zu tun. Katharina empfiehlt ganz deutlich, „einen innigeren Umgang mit Gott zu erlangen, indem wir in allem das wollen, was Gott will, und das nicht wollen, was Gott nicht will.“

Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass wir ganz schön glücklich sind, wenn uns das gelingt.

STH
(Ferdinand Ohms/pixelio.de)

Samstag, 24. Oktober 2015

Geht es Ihnen gut?

Wenn man in Katharina Kaspers Briefen liest, dann findet man immer wieder „steile“ Gedanken. Was das ist? Nun, für mich sind das Gedanken, die nicht gängig sind, nicht normal; es sind Gedanken, die aufmerken lassen, die zum Nachdenken anregen. Und nicht selten zwingen sie dazu, das eigene Verhalten, die eigene Haltung zu überdenken.

Genau so ein Gedanke ist auch diese Aussage:

„Wie ich gehört, geht es Ihnen noch allen gut. Wie könnte es denn auch anders sein; denn denen, die Gott lieben, gereichen alle Dinge zum besten (Röm 8,28). Da wir ja alle nichts anderes wollen, als Gottes hl. Willen erfüllen, so sind wir allezeit glücklich und zufrieden in allen Lagen und Verhältnissen unseres Lebens.“ (Brief 21)


Da ist wieder die Einstellung, dass alles, was geschieht, von Gott zugelassen ist und damit letztlich sein Wille ist. Und wenn diese Situation, diese Begebenheit sein Wille für mich ist, dann kann ich doch nur glücklich und zufrieden sein, dass ich sie erleben darf. Und wenn ich glücklich und zufrieden bin, dann geht es mir doch gut. Eigentlich alles ganz folgerichtig, oder?

Zumindest ist das für die heilige Katharina so. Wir sind sicher alle noch weit von einer solchen Haltung entfernt. Obwohl – manches wäre dann sicher wesentlich einfacher …

Wir können ja auch ein wenig bescheidener anfangen: Lieben wir Gott, dann gereichen uns alle Dinge zum besten – das verspricht uns ja schon der Römerbrief des Paulus. Also versuchen wir doch, Gott zu lieben. Und wenn uns alles zum besten gereicht, dann geht es uns gut.

Geht es Ihnen gut?
STH

Samstag, 17. Oktober 2015

Die große Gnade der Exerzitien

„Viel lieber wäre ich zu Ihnen gekommen, um mündlich mit Ihnen zu sprechen als schriftlich. Da es mir aber nicht möglich war, so will ich wenigstens schriftlich einige Zeilen an Sie senden. … Sie wissen es ja schon, wie gern ich sehe und wünsche, dass alle [lieben Schwestern] mit mir dem lieben Gott eifrig dienen wollen und ihn von ganzem Herzen lieben wollen. Ja, erst dann werden wir wahrhaft glücklich werden können. Sie haben ja jetzt wieder die große Gnade, belehrt zu werden in den heiligen Exerzitien, was eine jede zu tun hat, um es werden zu können. Beten Sie nun recht fromm und bitten Gott eine jede für sich, die ganze Gemeinschaft, alle Häuser … sowie für alle Menschen, Kranke und Kinder sowie für die armen Seelen im Fegfeuer, besonders für unsere heilige Kirche und Priester. Wenn wir recht fromm beten und arbeiten in unserem heiligen Berufe, so segnet der liebe Gott Eure Gebete und Exerzitien mit vielen und großen Gnaden. Ich und alle lieben Schwestern unterstützen Sie durch unsere schwachen Gebete. Der liebe Gott wolle Seinen reichsten Segen dazu geben.“ (Brief 20)

So schreibt Katharina Kasper Schwestern, die sich in Exerzitien befinden.
Und wenn Sie diese Zeilen lesen, dann befinde ich mich auch in dieser Gnade.
Wurde Ihnen auch schon mal das Geschenk von Exerzitien gemacht? Es lohnt sich …

STH

Samstag, 10. Oktober 2015

So Gott will …

“Der Mensch macht seine Pläne, und oft muss er erleben, das Gott sie umwirft…“ (Mahatma Gandhi)

Das ist sicher eine Erfahrung, die wir alle schon gemacht haben – oder so ähnlich; denn wahrscheinlich bringen wir nicht so schnell den lieben Gott damit in Verbindung, wenn etwas schief gelaufen ist.

Ich glaube, bei Katharina Kasper ist das anders. Natürlich macht auch sie Pläne. Leben gelingt ja auch gar nicht ohne. Aber – und das unterscheidet sie von uns – sie rechnet mit Gott und seinem Eingreifen und fügt deshalb ihren Plänen immer hinzu: „So Gott will.“

„Gewiss haben Sie durch Schwester Felizitas erfahren, dass es mir noch gut geht und, so Gott will, ich recht bald zu Ihnen zurückkehren werde.“
„Montag morgen, so Gott will, reise  ich nach dem lieben Trier, wo so viele Gebeine so vieler heiliger Märtyrer ruhen, durch deren Fürbitte wir gewiss große Gnaden von dem lieben Gott empfangen.“
„Von da geht es weiter über Neunkirchen den Rhein herunter und komme ganz bald, so Gott will, im lieben Mutterhause an.“

Alle diese Zitate stammen aus dem Brief 19. Also allein in einem Brief spricht sie dreimal in dieser Weise. Und es kommt oft und oft vor.
„So Gott will“ – hier wird dreierlei deutlich:
  • dass sie mit Gottes Eingreifen rechnet,
  • dass sie großes Vertrauen in Gott hat,
  • dass es ihr ganz wichtig ist, dass Gottes Wille geschehe, nicht der ihre.
„So Gott will“ – eine solche Gewissheit kann eine große Hilfe sein. Vor allem nimmt es den Leistungsdruck von uns fort …

Übrigens, das Wort von Gandhi geht weiter: 


„… Wo aber die Suche nach Wahrheit das letzte Ziel ist, da spielt es keine Rolle, ob die Pläne des Menschen durchkreuzt werden: Das Ergebnis ist nie nachteilig, oft sogar besser, als es entworfen war.“

STH


Samstag, 3. Oktober 2015

Und ich sah einen Adler …

Adlerflügel
Schwingenbreit
Raum der Freiheit
Himmelweit

Adlerauge
Hellgesichtig
Schau der Sonne
Blickgerichtet

Adlerherz
Sehnsuchtsschwer
Ort des Feuers
Ascheleer

Adlerstimme
Raumerfüllend
Ruf des Einen
Liebumhüllend
sms

Katharina – adlergleich? Nach allem, was Sie heute über Katharina Kasper wissen, wie Sie sie kennengelernt haben – Sie können selbst entscheiden, ob das stimmt:
Katharina adlergleich. Ich finde sie wieder in diesem Gedicht.

STH