Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 23. Februar 2013

… alles geht von der Liebe aus


Haben Sie schon die Botschaft von Papst Benedikt zur Fastenzeit 2013 gelesen? Wenn nicht, dann sollten Sie das noch unbedingt tun. Es geht um die Liebe Gottes zu uns Menschen, um den Glauben als Antwort auf diese Liebe und die Nächstenliebe als Leben aus dem Glauben. Vor allem geht es um „die unauflösliche Verbindung zwischen Glaube und Nächstenliebe“. An einer Stelle schreibt Papst Benedikt:

„Es gilt  … zu bedenken, dass das höchste Werk der Nächstenliebe gerade die Evangelisierung, also der `Dienst am Wort´ ist. Es gibt kein heilsameres und somit wohltätigeres Werk am Nächsten, als das Brot des Wortes Gottes mit ihm zu brechen, ihn an der Frohen Botschaft des Evangeliums teilhaben zu lassen, ihn in die Beziehung zu Gott einzuführen: Die Evangelisierung ist die höchste und umfassendste Förderung des Menschen. … die Verkündigung Christi [ist] der erste und hauptsächliche Entwicklungsfaktor …“ („Der Glaube an die Liebe weckt Liebe“ – Botschaft von Papst Benedikt XVI. zur Fastenzeit 2013, Nr. 3)

Das ist es! Genau das ist das, was Katharina Kasper will und tut.
Schon in ihren ersten Regeln heißt es: „Der Zweck unseres Vereins ist Ausbreitung des Glaubens durch Beispiel, Belehrung und Gebet. … Bei der Pflege der Kranken müssen die Mitglieder [des Vereins] für die geistlichen und leiblichen Bedürfnisse derselben eifrig und pünktlich besorgt sein.“ Es geht Katharina nicht primär um Krankenpflege und Kindererziehung. Es geht ihr um den ganzen Menschen, um den Menschen mit Leib und Seele. Sie weiß genau: der Glaube an Jesus Christus, der Heil ist, macht Leib und Seele gesund.

Skulptur in Maria Laach
Ich denke, das ganze hat mit der inneren Heiligung zu tun – der eigenen und der der Menschen, die mir anvertraut sind. Katharina wird nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es im Leben vor allem darauf ankommt. „Ich möchte so gerne sehen, dass man so ruhig, demütig und schlicht in Ruhe wirkt und arbeitet im Ordensberuf, in Frieden und Eintracht zuerst an unserer Heiligung. Dadurch befähigen wir uns, am Heile des Nächsten, am Weh und Wohl des Mitmenschen Mitarbeiterin sein zu können. Ich halte es für so notwendig, dass jede Schwester so recht ausgebildet ist, sowohl innerlich in der Tugend als in der äußeren Berufstätigkeit der einzelnen Pflichten. Es wird ja immer mehr verlangt, in den verschiedenen Fächern des Berufes durchkommen zu können, wenn auch die innere Heiligung an erster Stelle stehen muss.“ (Brief 114)

„Es gibt kein heilsameres und wohltätigeres Werk am Nächsten“, sagt Papst Benedikt. Irgendwie ist das nachzuvollziehen, oder? Wenn mein Leben auf Gott ausgerichtet ist, wenn das Leben des Menschen, der Hilfe braucht, auf Gott ausgerichtet ist, dann bekommt alles einen anderen Stellenwert – auch Leiden und Schmerzen, alle Grenzen und Bedürfnisse. Und letztlich kann nur Gott heilen. Katharina weiß das. Deshalb ist es ihr so wichtig, den Menschen die Liebe Gottes nahezubringen.

„Im wesentlichen“, so Papst Benedikt, „ geht alles von der Liebe aus und strebt zur Liebe hin.“ Recht hat er – und Katharina …
STH

Samstag, 16. Februar 2013

Endlich ist es soweit …!


… das Gebet um die Heiligsprechung Katharina Kaspers ist da! Der Bischof hat es gemacht und hat es zum Festtag der Seligen mit einem sehr schönen Brief an alle Pfarreien des Bistums geschickt. Unter anderem schreibt er da: „Das in den Schleier gehüllte Gesicht mit dem klaren zielgerichteten, fast strengen Blick sagt mir: Diese Frau sieht mehr! Das Gesicht ist ganz Auge, weil das Herz offen ist für Gott und die Menschen.“
Das Gebet will ich Ihnen nicht vorenthalten. Natürlich wäre es toll, wenn Sie es auch beten würden. Eine Heiligsprechung Katharina Kaspers wäre so wichtig – für unsere internationale Gemeinschaft, für unser Bistum, für die ganze Kirche.

„Gott der Liebe,
Vater des Erbarmens
und Bruder aller Menschen,

Du hast die Selige Maria Katharina Kasper gerufen,
in den Nöten des Lebens
die Hilfe des Glaubens zu bezeugen.
Sie hat sich in der Kraft Deines Geistes
Deinen Blick für die Armen zu eigen gemacht,
um in ihnen zu sehen,
was Du einem jeden an Größen und Gaben geschenkt hast.

Mit dieser Weitsicht des Herzens
hat die Selige Maria Katharina Kasper
den Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi gegründet.
Mit der gleichen Beharrlichkeit und Ausdauer
haben ihre Schwestern
diese Sendung in die Welt hinausgetragen.

Detail aus dem Portal des Diözesanen Zentrums
St. Nikolaus in Limburg (Foto: sms)
Das Zeugnis der Seligen Maria Katharina Kasper
hat nicht nur der Kirche von Limburg
das Gesicht der Liebe gegeben.
In Asien, Afrika und Amerika
hat sich verbreitet,
was bei uns begonnen hat,
weil Schwestern im Geist der Seligen Gründerin
mit Herz und Hand
Deinem Evangelium Gestalt geben.

Deshalb bitten wir Dich:
Schenke Deiner Kirche auf dem ganzen Erdkreis die Gnade,
dass die Heiligkeit der Seligen Maria Katharina Kasper
überall verehrt wird
und sie an allen Orten
in den Nöten des Lebens
als Fürsprecherin im Glauben
angerufen werden möge.

Gib uns durch ihre Weitsicht die Einsicht,
dass die Liebe, die wir Menschen schenken,
Deinen Namen groß macht,
Dir zur Ehre und uns zum Segen werde.
Durch Christus unsern Herrn. Amen.“
(STH)

Samstag, 9. Februar 2013

Freude – ein Gefühl der Hochstimmung


In diesen Tagen begehen wir die Hoch-Zeit des Karnevals. Viele unserer Zeitgenossen leben in dieser Zeit richtig auf. Freude ist angesagt. Und doch - manchmal kommt mir diese Freude etwas aufgesetzt vor. Nicht selten wird dieser Freude ja nachgeholfen, indem man gehörig Alkohol konsumiert; und dann bekomme ich ein komisches Gefühl. Ist das wirklich Freude?

Was ist Freude eigentlich? Wie definieren Sie Freude? Im Wörterbuch kann man lesen: „Beglückung, (innere) Befriedigung, Gefühl der Hochstimmung“.

Ich muss an die Jünger Jesu denken und an manche ihrer Erlebnisse. Es war z.B. bestimmt keine Beglückung und kein Gefühl der Hochstimmung, als ihnen dieser Fremde, der da am Ufer stand, am frühen Morgen sagte, sie sollten ihre Netze noch einmal auswerfen. Aber sie taten es. Und dann war die Freude aber sicher riesengroß: Die Netze waren rappelvoll.

„Freude“ ist ein Wort, das in den Briefen Katharina Kaspers ganz oft vorkommt. Immer wieder schreibt sie, was für sie selbst Freude bedeutet. Einmal wird sie ganz deutlich: „So kann ich nur wiederholen, was ich so oft gesagt: meine einzige Freude in dieser Welt und in der Gemeinschaft besteht darin, wenn der liebe Gott geliebt und ihm gedient wird.“ (Brief 69)

Und ganz wichtig ist ihr der Gedanke, dass wir Gott Freude machen. Wie ist das denn möglich? Eigentlich ist das gar nicht so schwer. Wenn wir so leben, beten und arbeiten, dass Gott Raum in unserem Leben und Arbeiten hat, wenn wir Gottes Willen tun, - dann hat er – so Katharina – Freude daran. Und dazu gehört natürlich, dass die Menschen, mit denen Katharina zusammenlebt, in Frieden miteinander leben. Natürlich menschelt es überall. Aber wenn wir Gott im Blick haben und dass wir ihm Freude machen wollen, dann muss es selbstverständlich sein, dass wir uns unser gutes Zusammenleben einiges kosten lassen.
Katharina wird nicht müde, immer wieder zu erwähnen: „Es macht mir nichts mehr Freude, als wenn meine Lieben … dem lieben Gott eifrig dienen und ihn lieben mit einer großen Liebe.“ (Brief 105) „Es ist jetzt so schön und alle … so friedlich und schwesterlich [geschwisterlich] miteinander, dass es mir Freude macht.“ (Brief 175)

Und das alles hat natürlich eine gewisse Wechselwirkung: Wenn wir Gott Freude machen, wenn wir einander Freude machen, dann erfüllt die Freude unser eigenes Herz.

„Hier noch alles in gewohnter Weise“, schreibt Katharina einmal, „viel Arbeit und Sorge, aber auch viel Freude, wenn alles zur Ehre Gottes geschieht und gewirkt wird, besonders die eigene Heiligkeit erstrebt wird, so geht ja alles andere gut und Gott segnet  [alles] Wirken …“ (Brief 140)

Ich glaube, auf diese Freude trifft die Definition des Wörterbuches zu: „Beglückung, innere Befriedigung, Gefühl der Hochstimmung“. Eine solche Freude bedeutet Leben in Fülle.
(STH)

Samstag, 2. Februar 2013

Spuren


Am 01. Februar begeht die Kirche den Gedenktag der Seligen Katharina Kasper. In Dernbach ist das immer ein Fest, das von Kloster und Pfarrgemeinde gemeinsam gefeiert wird. Katharina ist schließlich Dernbacherin, und die Dernbacher legen darauf großen Wert.
Das Fest eines Seligen/ einer Seligen darf eigentlich nur in der Diözese gefeiert werden, für die er/ sie selig gesprochen wurde. Bei Katharina ist das schon lange anders; denn Arme Dienstmägde Jesu Christi gab es in vielen Bistümern Deutschlands, Arme Dienstmägde gibt es in neun Ländern in vier Erdteilen. Und alle Armen Dienstmägde wollen ihre Gründerin natürlich an ihrem Gedenktag feiern. Auch das ist ein Grund, warum die Heiligsprechung so wichtig ist.

Katharina Kasper, die im 19. Jahrhundert lebt und wirkt, - sie hat Spuren hinterlassen. Darüber besteht nicht der geringste Zweifel. Die Spuren sind so vielfältig, dass man sie nicht alle aufzählen kann. Aber einige will ich nennen.

Da ist natürlich zu allererst
Die Schuhe der Seligen Katharina Kasper
die Spur des Glaubens:  Katharina zeigt nicht nur, dass der Glaube an Gott möglich ist. Sie zeigt auch, wie der Glaube an Gott verändert und was er bewirkt, wenn ich Gott in meinem Leben Raum gebe. Sie sagt: „Man muss die Vorsehung anbeten und sich ruhig der Gnade des Herrn unterwerfen.“ (Brief 16)

Die Spur des Gebetes: Das Gebet ist Gespräch mit Gott. Katharina macht Ernst damit und ist und bleibt immer mit Gott im Gespräch, auch wenn äußere Gegebenheiten eigentlich dagegen sprechen. Wie oft fällt sie mitten in einem Brief plötzlich in ein Gebet, das sie wie selbstverständlich integriert. Ganz wichtig ist ihr auch das innere Gebet, das einfache Dasein vor Gott. Im Brief 281 finden wir dieses Gebet: „Ach, mein Gott, was könnte uns denn außer Dir noch glücklich machen? Gewiss nichts soll unser Herz beglücken, als Dich allein zu besitzen.“

Die Spur, mit der Kirche zu denken und zu fühlen: Katharina lebt in einer Zeit, in der die Kirche vom Staat sehr bedrängt wird, und die katholische Bevölkerung ist geprägt vom Glaubensschwund. Sie mahnt: „Wir müssen in diesen gefahrvollen Zeiten einen tiefen, lebendigen Glauben in uns tragen, gründliche Religion der Kirche besitzen, zweitens ein großes und festes Vertrauen auf Gott muss uns beseelen, wodurch wir alles von Gott hoffen und in allem auf den Herrn vertrauen, und drittens muss uns beglücken die leidenschaftliche Liebe Gottes.“ (Brief 68)

Die Spur ihrer großen Persönlichkeit: Schon von der jungen Frau fühlen sich die Menschen angezogen. Schon die junge Katharina zieht die Menschen an, begeistert sie zur Nachfolge. Und viele empfinden Katharinas tiefe Gottverbundenheit. Nicht wenige sind überzeugt: „Diese Frau wird einmal heiliggesprochen.“

Katharina Kasper hinterlässt Spuren – noch viel mehr als die hier benannten. Welche Spur fällt Ihnen ein? Welche ist Ihnen wichtig?
STH