In diesen Tagen begehen wir die Hoch-Zeit des Karnevals. Viele
unserer Zeitgenossen leben in dieser Zeit richtig auf. Freude ist angesagt. Und
doch - manchmal kommt mir diese Freude etwas aufgesetzt vor. Nicht selten wird
dieser Freude ja nachgeholfen, indem man gehörig Alkohol konsumiert; und dann
bekomme ich ein komisches Gefühl. Ist das wirklich Freude?
Was ist Freude eigentlich? Wie definieren Sie Freude? Im
Wörterbuch kann man lesen: „Beglückung, (innere) Befriedigung, Gefühl der
Hochstimmung“.
Ich muss an die Jünger Jesu denken und an manche ihrer
Erlebnisse. Es war z.B. bestimmt keine Beglückung und kein Gefühl der
Hochstimmung, als ihnen dieser Fremde, der da am Ufer stand, am frühen Morgen
sagte, sie sollten ihre Netze noch einmal auswerfen. Aber sie taten es. Und
dann war die Freude aber sicher riesengroß: Die Netze waren rappelvoll.
„Freude“ ist ein Wort, das in den Briefen Katharina Kaspers
ganz oft vorkommt. Immer wieder schreibt sie, was für sie selbst Freude
bedeutet. Einmal wird sie ganz deutlich: „So
kann ich nur wiederholen, was ich so oft gesagt: meine einzige Freude in dieser
Welt und in der Gemeinschaft besteht darin, wenn der liebe Gott geliebt und ihm
gedient wird.“ (Brief 69)
Und ganz wichtig ist ihr der Gedanke, dass wir Gott Freude
machen. Wie ist das denn möglich? Eigentlich ist das gar nicht so schwer. Wenn
wir so leben, beten und arbeiten, dass Gott Raum in unserem Leben und Arbeiten
hat, wenn wir Gottes Willen tun, - dann hat er – so Katharina – Freude daran. Und
dazu gehört natürlich, dass die Menschen, mit denen Katharina zusammenlebt, in
Frieden miteinander leben. Natürlich menschelt es überall. Aber wenn wir Gott
im Blick haben und dass wir ihm Freude machen wollen, dann muss es
selbstverständlich sein, dass wir uns unser gutes Zusammenleben einiges kosten
lassen.
Katharina wird nicht müde, immer wieder zu erwähnen: „Es macht mir nichts mehr Freude, als wenn
meine Lieben … dem lieben Gott eifrig dienen und ihn lieben mit einer großen
Liebe.“ (Brief 105) „Es ist jetzt so
schön und alle … so friedlich und schwesterlich [geschwisterlich] miteinander,
dass es mir Freude macht.“ (Brief 175)
Und das alles hat natürlich eine gewisse Wechselwirkung: Wenn
wir Gott Freude machen, wenn wir einander Freude machen, dann erfüllt die
Freude unser eigenes Herz.
„Hier noch alles in
gewohnter Weise“, schreibt Katharina einmal, „viel Arbeit und Sorge, aber auch
viel Freude, wenn alles zur Ehre Gottes geschieht und gewirkt wird, besonders
die eigene Heiligkeit erstrebt wird, so geht ja alles andere gut und Gott segnet
[alles] Wirken
…“ (Brief 140)
Ich glaube, auf diese Freude trifft die Definition des
Wörterbuches zu: „Beglückung, innere Befriedigung, Gefühl der Hochstimmung“.
Eine solche Freude bedeutet Leben in Fülle.
(STH)