Haben Sie schon die Botschaft von Papst Benedikt zur
Fastenzeit 2013 gelesen? Wenn nicht, dann sollten Sie das noch unbedingt tun.
Es geht um die Liebe Gottes zu uns Menschen, um den Glauben als Antwort auf
diese Liebe und die Nächstenliebe als Leben aus dem Glauben. Vor allem geht es
um „die unauflösliche Verbindung zwischen Glaube und Nächstenliebe“. An einer
Stelle schreibt Papst Benedikt:
„Es gilt … zu bedenken, dass das höchste Werk der
Nächstenliebe gerade die Evangelisierung, also der `Dienst am Wort´ ist. Es
gibt kein heilsameres und somit wohltätigeres Werk am Nächsten, als das Brot
des Wortes Gottes mit ihm zu brechen, ihn an der Frohen Botschaft des
Evangeliums teilhaben zu lassen, ihn in die Beziehung zu Gott einzuführen: Die
Evangelisierung ist die höchste und umfassendste Förderung des Menschen. … die
Verkündigung Christi [ist] der erste und hauptsächliche Entwicklungsfaktor …“
(„Der Glaube an die Liebe weckt Liebe“ – Botschaft von Papst Benedikt XVI. zur
Fastenzeit 2013, Nr. 3)
Das ist es! Genau das ist das, was Katharina Kasper will und
tut.
Schon in ihren ersten Regeln heißt es: „Der Zweck unseres Vereins ist Ausbreitung des Glaubens durch Beispiel,
Belehrung und Gebet. … Bei der Pflege der Kranken müssen die Mitglieder [des
Vereins] für die geistlichen und leiblichen Bedürfnisse derselben eifrig und
pünktlich besorgt sein.“ Es geht Katharina nicht primär um Krankenpflege
und Kindererziehung. Es geht ihr um den ganzen Menschen, um den Menschen mit
Leib und Seele. Sie weiß genau: der Glaube an Jesus Christus, der Heil ist,
macht Leib und Seele gesund.
Skulptur in Maria Laach |
Ich denke, das ganze hat mit der inneren Heiligung zu tun –
der eigenen und der der Menschen, die mir anvertraut sind. Katharina wird nicht
müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es im Leben vor allem darauf
ankommt. „Ich möchte so gerne sehen,
dass man so ruhig, demütig und schlicht in Ruhe wirkt und arbeitet im
Ordensberuf, in Frieden und Eintracht zuerst an unserer Heiligung. Dadurch befähigen
wir uns, am Heile des Nächsten, am Weh und Wohl des Mitmenschen Mitarbeiterin
sein zu können. Ich halte es für so notwendig, dass jede Schwester so recht
ausgebildet ist, sowohl innerlich in der Tugend als in der äußeren Berufstätigkeit
der einzelnen Pflichten. Es wird ja immer mehr verlangt, in den verschiedenen
Fächern des Berufes durchkommen zu können, wenn auch die innere Heiligung an
erster Stelle stehen muss.“ (Brief 114)
„Es gibt kein heilsameres und wohltätigeres Werk am
Nächsten“, sagt Papst Benedikt. Irgendwie ist das nachzuvollziehen, oder? Wenn
mein Leben auf Gott ausgerichtet ist, wenn das Leben des Menschen, der Hilfe
braucht, auf Gott ausgerichtet ist, dann bekommt alles einen anderen
Stellenwert – auch Leiden und Schmerzen, alle Grenzen und Bedürfnisse. Und
letztlich kann nur Gott heilen. Katharina weiß das. Deshalb ist es ihr so
wichtig, den Menschen die Liebe Gottes nahezubringen.
„Im wesentlichen“, so Papst Benedikt, „ geht alles von der
Liebe aus und strebt zur Liebe hin.“ Recht hat er – und Katharina …
STH