Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 26. September 2015

Geht es Ihnen gut?

„Wie ich gehört habe, so geht es ja noch allen … gut, eben so, wie wir es in diesem Leben für gut ansehen und halten dürfen.“ (Brief 19)

Ist das nicht wieder einer jener Aussagen Katharina Kaspers, die uns aufhorchen lassen und mächtig zum Nachdenken anregen?

Eigentlich ist das ja etwas Positives, wenn es einem gut geht, nicht wahr? Und doch – Katharina relativiert das schon wieder. Was wir für gut halten, für gut ansehen, - das ist sicher stimmig für hier und jetzt. Aber eben nur für hier und jetzt. Katharina spricht von „diesem Leben“. Aber ist das auch die Perspektive Gottes?

Und dann fragt Katharina ganz deutlich: „…wann geht es einer Seele, welche strebt, den lieben Gott mit aufrichtigem Herzen zu lieben, gut, ach wann?“ (Brief 19) Die Antwort bleibt sie nicht schuldig. Und bei dieser Antwort hat sie ganz klar Gott im Blick und seine Sicht der Dinge – wie eigentlich immer und zu jeder Zeit ihres Lebens:

„Erst dann, meine lieben Kinder, wenn wir nichts mehr suchen, wünschen und wollen als den lieben Gott lieben und ihm allein, allein dienen. Aber nach dem heiligen Willen Gottes wollen, müssen wir dem Herrn dienen und lieben und uns nicht selbst darin suchen. Es ist für gottliebende Seelen einerlei, mit was und wie sie beschäftigt sind, mit was man zu leiden und zu tragen hat. Nur eins ist notwendig, nur eins kann die Seele glücklich in Gott machen, dass sie alles für Gott, mit Gott und durch den lieben Gott tut.“ (Brief 19)

Darf ich Ihnen eine Frage stellen?

Geht es Ihnen gut?

STH
(twinlili/pixelio)

Samstag, 19. September 2015

… wohin Gott ruft

Ist es nicht erschreckend, wie viele Kriege zur Zeit toben? Denkt man an Syrien, an die Ukraine – es sind blutige, grausame Kriege. Eine der Folgen bekommen wir hautnah mit: die vielen Flüchtlinge, die nur einfach Frieden suchen.

Auch Katharina Kasper erfährt, was Krieg ist und bedeutet. 1870 bricht der Krieg aus zwischen Preußen und Frankreich. Die Kriegsmethoden sind andere als heute. Aber der Krieg ist nicht weniger grausam und – blutig. In der Chronik vom Spiritual Wittayer können wir lesen: „Ausbruch des Krieges zwischen Preußen und Frankreich. Infolge dessen Verwendung der Schwestern zur Pflege der verwundeten Krieger in Lazaretten und auf dem Kriegsschauplätze im Inland, zusammen 242 Schwestern von August 70 bis Mai 71.“

Mehrere Saalbetriebe, hier Naves, in Lingen dienten als Reservelazarette im 1. Weltkrieg

Katharina schreibt an Wittayer: „Also heute Mittag 1 Uhr auf Sonntag, den 7. August, reisen die Schwestern ins Feldlazarett ab. Der liebe Gott wolle sie beständig mit seiner Gnade begleiten. Nun noch was für Wiesbaden. Herr Bürgermeister von Wiesbaden ersuchte die Herren, ob die Schwestern von hier oder dem Mutterhause mit zehn Schwestern ein Lazarett in Wiesbaden übernehmen wollen. Da es nun von den Herren des Malteser Ordens und hier von der Stadt sehr gewünscht wird, so habe ich die Zusage gegeben. Die Schwestern übernehmen die Pflege der Verwundeten mit Küche. Dagegen sorgt die Stadt für alle Bedürfnisse an Lebensmitteln und was sonst notwendig ist.“ (Brief 18)

Wach sein im Blick darauf, wohin Gott ruft. An dem Platz wirken, den Gott zugewiesen hat. Das macht Katharinas Leben aus.

„Möge der heilige Wille Gottes in allem geschehen und möchten wir allezeit Gottes heiligen Willen erfüllen.“ (Brief 54) Nur darum geht es Katharina. Und dafür lebt sie.

STH

Samstag, 12. September 2015

Adler oder Muschel?

Eine Geschichte der Indianer erzählt:
„Nachdem der große Geist die Erde erschaffen hatte, begann er damit, die Lebewesen zu entwickeln.
Als erstes erschuf er die Muschel.
Die Muschel hatte ein recht langweiliges Leben. Den ganzen Tag filterte sie Wasser. Den ganzen Tag hieß es für sie also "Klappe auf; Klappe zu; Klappe auf; Klappe zu; Klappe auf..."
Dann erschuf der große Geist den Adler.
Er gab dem Adler die Freiheit, mit seinen weiten Schwingen über Berge, Meere und Täler zu fliegen. Aber der große Geist übertrug dem Adler auch die Verantwortung für seine Jungen und seine Umwelt.
Dann erschuf der große Geist den Menschen. Zuerst brachte er ihn zu der Muschel "Klappe auf; Klappe zu; Klappe auf; Klappe zu" und dann zum Adler, der frei über den Klippen schwebte und für seine Jungen das Futter erjagen musste.
Und der Mensch sollte sich entscheiden, welches Leben er führen will. Und das immer wieder, jeden Tag aufs Neue.
Tatsächlich stehen wir auch heute noch vor der gleichen großen Entscheidung: Wollen wir das Leben der Muschel oder wählen wir das Leben des Adlers?“
Jeden Tag neu stehen wir vor der Entscheidung: Muschel oder Adler?
Jeden Tag neu steht auch Katharina Kasper vor dieser Entscheidung … Da stutze ich, wenn ich das schreibe. Ist es nicht eher so, dass Sie einmal ihre Entscheidung getroffen hat und diese Entscheidung jeden Tag neu gelebt hat?
Katharina entscheidet sich für das Leben des Adlers – im Wissen darum, dass der große Adler ihr Leben in Händen hält und seine Flügel unter ihr ausbreitet, wenn sie an Höhe verlieren sollte.
„Es geht mir noch gut, wenn ich mit meinem Bündelchen Kreuzchen ins liebe Herz Jesu mich flüchte und bei meiner lieben Mutter bleibe. Halten wir uns ruhig und bewahren unter allen Verhältnissen den Frieden unserer Seele. Auf Regen folgt Sonnenschein.“ (Brief 17)
Ich sehe den Adler am Wolkenhimmel kreisen, ganz ruhig und gelassen – der Sonne entgegen.
STH 

Samstag, 5. September 2015

Zärtlichkeit für die Welt

Gott schuf
Lenkt liebt
Die Welt

So sehr
hat Gott geliebt
Dass ER Seinen Sohn
Mensch werden ließ

Geheiligt
Ist die Welt
Denn Gott stieg
In sie ein
Geheimnisvoll
Zart zärtlich

Zärtlich berührt
Katharina
Die Schöpfung Mensch

Sorgsam sorgt
Sie sich um
Die gebrochene Natur
Das geknickte Rohr
Den glimmenden Docht

Heilende Hände
Zärtlicher Blick
Zugewandtes Herz
Das bist Du
Katharina
(sms)


(zu Brief 75 u. 71)