„Wie ich gehört
habe, so geht es ja noch allen … gut, eben so, wie wir es in diesem Leben für
gut ansehen und halten dürfen.“ (Brief 19)
Ist das nicht wieder einer jener Aussagen Katharina Kaspers, die uns
aufhorchen lassen und mächtig zum Nachdenken anregen?
Eigentlich ist das ja etwas Positives, wenn es einem gut geht, nicht
wahr? Und doch – Katharina relativiert das schon wieder. Was wir für gut
halten, für gut ansehen, - das ist sicher stimmig für hier und jetzt. Aber eben
nur für hier und jetzt. Katharina spricht von „diesem Leben“. Aber ist das auch
die Perspektive Gottes?
Und dann fragt Katharina ganz deutlich: „…wann geht es einer Seele, welche strebt, den lieben Gott mit
aufrichtigem Herzen zu lieben, gut, ach wann?“ (Brief 19) Die Antwort
bleibt sie nicht schuldig. Und bei dieser Antwort hat sie ganz klar Gott im
Blick und seine Sicht der Dinge – wie eigentlich immer und zu jeder Zeit ihres
Lebens:
„Erst dann, meine
lieben Kinder, wenn wir nichts mehr suchen, wünschen und wollen als den lieben
Gott lieben und ihm allein, allein dienen. Aber nach dem heiligen Willen
Gottes wollen, müssen wir dem Herrn dienen und lieben und uns nicht selbst
darin suchen. Es ist für gottliebende Seelen einerlei, mit was und wie sie
beschäftigt sind, mit was man zu leiden und zu tragen hat. Nur eins ist
notwendig, nur eins kann die Seele glücklich in Gott machen, dass sie alles für
Gott, mit Gott und durch den lieben Gott tut.“ (Brief 19)
Darf ich Ihnen eine Frage stellen?
Geht es Ihnen gut?