Der Höhepunkt eines jeden Generalkapitels ist die Wahl einer
neuen Generalleitung, d.h. der Generaloberin und ihrer Rätinnen. Das ist in
dieser Woche passiert.
Die neue Generaloberin der Armen Dienstmägde Jesu Christi –
die 13. - ist zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinschaft eine Inderin.
Das macht deutlich, wie wichtig die indische Provinz inzwischen für die
Gemeinschaft geworden ist.
Ein kleiner
Rückblick: Als Katharina Kasper am 2. Februar 1898 stirbt, hat sie 47 Jahre
lang an der Spitze ihrer Gemeinschaft gestanden. 1871, auf dem ersten
Generalkapitel der Kongregation, ist sie zum ersten Mal zur Generaloberin
gewählt worden. Doch hat sie zu dem Zeitpunkt ihre Gemeinschaft - gerechnet von
den ersten Anfängen an - bereits seit 23 Jahren geleitet.
Dieser Vorgang
wiederholt sich alle sechs Jahre, zuletzt keine drei Jahre vor ihrem Tod. Stets
wird sie einstimmig wiedergewählt, immer unterstützt der zuständige Bischof
ihre in Rom vorgelegte Bitte um Dispens von der Norm.
Faszinierend
finde ich an dem Ganzen, dass nie während
all dieser Zeit die Hochachtung ihrer Mitschwestern abnimmt, und immer ist Katharina
Kasper von einer breiten Öffentlichkeit geehrt und anerkannt. Das sagt allerdings
nicht, dass ihr immer Anfechtungen und Verleumdungen erspart bleiben. Aber dass
sie immer – über all die Jahre hinweg – einstimmig gewählt wird, ist schon außergewöhnlich.
Und es spricht eine deutliche Sprache zur Persönlichkeit dieser Frau.
STH