Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Sonntag, 23. Juni 2019

Für wen hältst du mich?


„Für wen halten mich die Leute?“ (Lk 9,18) Diese Frage stellt Jesus seinen Jüngern. Und dann noch: „Für wen haltet ihr mich?“ (Lk 9, 20)

Diese Frage stellt Jesus ja auch einer jeden, einem jeden von uns: Für wen hältst du mich? 

Was hätte Katharina Kasper darauf geantwortet?
Ich glaube, nur auf den ersten Blick fällt die Antwort schwer, weil Katharina natürlich an keiner Stelle zu verstehen gibt: „Jesus ist für mich wie …“

Meiner Meinung nach geben ihre Gebete sehr viel Aufschluss darüber, für wen Katharina Jesus hält. Zwei ihrer Gebete möchte ich aufgreifen. 

„Ach, mein Gott,
was könnte uns denn außer Dir
noch glücklich machen?
Gewiss nichts soll unser Herz beglücken,
als Dich allein zu besitzen.
O Herr, sei mir Sünder barmherzig';
(Lk 18,13)
führe Du, mein Gott,
mich in das begonnene neue Jahr herüber.
Leite mich in und durch dasselbe durch Deine Gnade
nach Deinem Willen und Wohlgefallen.
(Brief 281) 

Dieses Gebet mag ich sehr. Es macht zunächst einmal deutlich, dass Katharina keinen Unterschied macht zwischen Gott und Jesus; d.h. also für sie ist Jesus Gott. Und dieser Jesus kann das menschliche Herz so glücklich machen, dass es nichts anderes begehrt oder verlangt. „Ihn allein besitzen“ – das gelingt nur dem liebenden, betenden Herzen, das Gott sucht und sich ihm hingibt. Weiter ist dieser Jesus der, der das gläubige Herz führt, leitet, begleitet. Da dies durch seine Gnade geschieht, kann nichts schiefgehen. 

Für wen hält Katharina Jesus?
Er ist für sie Lebensinhalt. Er ist für sie Lebensziel. Er ist ihr Leben. Sie selbst bringt dies auf den Punkt, wenn sie betet: 

„Mein Jesus, mein alles,
Mein Jesus, mein Leben.
Mein Jesus, mein Gewinn.
Mein Jesus soll ganz mein sein,
und ich will ganz Dein sein.
O mein Jesus, meine Liebe!“
(Brief Nr. 97)

Ein schöneres Gebet gibt es nicht.
(STH)