In allen Ländern, in denen
unsere internationale Gemeinschaft lebt und wirkt, werden nach der Laudes, dem
kirchlichen Stundengebet, fünf weitere Gebete angeschlossen. Eines davon ist das
Gebet zum Heiligen Geist, mein
Lieblingsgebet. In der Gemeinschaft wird es tradiert als Gebet unserer Heiligen
Maria Katharina. Richtig ist, dass jeder der Gedanken dieses Gebetes in
Katharinas Briefen nachweisbar ist. Der Rundbrief, in dem dieses Gebet in
seiner Gänze enthalten sein muss, ist leider nicht erhalten.
Das Gebet lautet:
Heiliger Geist, leite
und regiere die ganze Kongregation, damit jedes Glied jedes seiner Werke im
heiligen Glauben verrichte und alles in der ganzen Gemeinschaft nur zur Ehre
und Verherrlichung Gottes, zur eigenen Heiligung ihrer Glieder und zur
Heiligung des Nächsten gereiche.
Lieber Heiliger
Geist, erhalte uns in der tiefsten Demut und in der beständigen Vereinigung
unseres Willens mit deinem allerheiligsten Willen. Amen
Katharina Kasper hatte eine besondere Beziehung zum Heiligen Geist. Sie
war davon durchdrungen und überzeugt, dass der Heilige Geist in ihr lebendig
war und wirkte. „Das hat mir der Geist,
der in mir ist, gesagt“, war ein geflügeltes Wort von ihr. Und sie war
davon überzeugt, dass das bei jedem Menschen so war. Damit hatte sie natürlich
recht, wenn ihr Gegenüber getauft und gefirmt war.
Katharina wurde nicht müde, ihre Schwestern immer wieder aufzufordern
und zu ermutigen, alles zur größeren Ehre Gottes zu tun. Ganz wichtig war ihr
die eigene Heiligung und die Heiligung des Nächsten. Wenn wir nicht für die
eigene Heiligung zuerst sorgen, so Katharina, bleibt all unser Tun – mag es
noch so positiv sein – stückhaft, weil wir Gott nicht im Blick haben. Letztlich
ist alles abhängig vom Heiligen Geist. Katharina weiß das und betet inständig
zum Heiligen Geist.
„Nun wollen wir mit Vertrauen beten und dann
sehen, was der Herr tut. Überhaupt
müssen wir viel beten …, dass der Heilige
Geist eine jede [einen jeden] im
einzelnen
und allgemeinen erleuchtet, führt und regiert,
so dass Sein heiliger Wille in allem und
überall geschehen möge.“ (Brief 131)
Gerade
an Pfingsten – aber auch darüber hinaus – sollten wir Katharinas Rat folgen.
STH