Das haben Sie sicher auch
schon oft gedacht, nicht wahr? Einfach mal raus. Einfach mal nichts müssen, nur
tun, wozu man Lust hat. Einfach mal loslassen.
Katharina Kasper ist immer
sehr darauf bedacht, dass die Schwestern Erholung machen. Sie weiß, wie wichtig
das ist und ermahnt bei vielen Gelegenheiten dazu. Die Arbeit, die das Leben
fordert, ist immer anstrengend – zu jeder Zeit, wenn auch immer anders.
Einmal sagt sie: „Die Exerzitien mitzumachen ist Erholung
für mich …“ (Brief 122) Exerzitien sind geistliche Übungen: Gebet,
Schriftlesung, Meditation … Am besten kann sich Katharina mit Gott erholen, so
könnte man sagen. Er ist es, der Ruhe schenkt, der neue Kraft und neue Energie
gibt, der uns zu neuen Menschen macht, indem Er uns Speise gibt, die nicht
verdirbt.
Früher musste man in
Schwesternhäusern Urlaub machen, wo der Tagesablauf vorgegeben und jede
Gebetszeit „gesichert“ war. Heute kann ich hingehen, wohin ich will. Und wenn
ich weiß, dass ich richtig Ferien nur mit Gott machen kann, werde ich
erfinderisch, wie ich mein Leben mit Gott gestalten kann, wie ich Ihm
vielleicht mehr Raum geben kann als es oft im Alltag möglich ist.
„Die Exerzitien mitzumachen ist Erholung für mich …“ Das Gespräch mit Gott, das Bei-Gott-sein befreit und
erholt. Ist das nicht ein wunderbares Geschenk? Denn dann kann ich die Ferien
in den Alltag holen. Dann kann der Alltag ein bisschen Ferien sein.
Wir könnten ja mal versuchen,
ob uns das gelingt.
STH
Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache:
Ich muss jetzt auch mal raus. Ich bin wirklich reif
für die Insel. Am Donnerstag ist es soweit. Und ich darf für drei Wochen fort
sein. In diesen drei Wochen werden Sie hier keinen neuen Post finden. Katharina
gibt Ihnen aber noch ein wichtiges Wort mit in diese Urlaubszeit:
„Wir haben
es ja schon alle erfahren, das unsere Seele eher keine Ruhe findet, bis dass
sie Ruhe gefunden in Gott. Um dahin zu gelangen, müssen wir recht üben das
Gebet. Beten wir immer, beten wir allezeit, wie der hl. Apostel Paulus sagt, betet allezeit, möget ihr essen oder trinken, arbeiten und euch erholen, alles soll Gebet sein (vgl. 1 Kor 10,31). Wandeln wir so in Gottes Gegenwart,
daß Sie alle Ihre Berufspflichten gut verrichten und der liebe Gott alles sehen
kann. Suchen wir dem lieben Gott allein gefallen zu wollen, Seine Ehre zu
fördern, so gelangen wir zur Vereinigung mit dem lieben Gott. Wir finden
Frieden, Ruhe in unseren Seelen, Ergebung in den göttlichen Willen.“ (Brief 72)