In den Ferien wurde ein
Vortrag angeboten. Der Titel: „Hat Gott Ihnen schon einmal das Du angeboten?“
Ich bin nicht hingegangen. Aber der Titel hat mich beschäftigt. Warum? Weil er
mich befremdet hat.
Wann bieten Sie jemanden das
Du an? Da muss die Chemie stimmen, nicht wahr? Da muss man sich gut verstehen.
Und wenn Sie einen Menschen
lieben? Ich denke, dem muss ich kein Du anbieten. Da kommt das irgendwie wie
von selbst. Da braucht es nicht den Aktes: „Ich biete dir das Du an.“ oder „Wollen
wir nicht Du zueinander sagen?“ Das kommt automatisch. Da kann man gar nicht
mehr bei einem Sie bleiben.
Glauben Sie, Katharina Kasper
hätte sich diese Frage gestellt: „Hat Gott mir sein Du angeboten?“ Sie wusste
sich von Gott geliebt, und sie liebte ihn. Und deshalb war ihr ganz klar:
„Ach, mein
Gott, was könnte uns denn außer Dir noch glücklich machen? Gewiss nichts soll
unser Herz beglücken, als Dich allein zu besitzen.“ (Brief 281)
Und
sie wusste: „Nur eins ist notwendig, nur
eins kann die Seele glücklich in Gott machen, dass sie alles für Gott, mit Gott
und durch den lieben Gott tut. Denn Gott
allein ist gut (vgl. Mk
10,18), ihm allein,
allein müssen wir angehören und ihm
allein dienen (Mt 4,10).“ (Brief 18)
Katharina war mit Gott auf Du
und Du. Er musste es ihr nicht anbieten. Das regelte die Liebe …
(STH)