„Ein Interview mit Gott“ – so heißt der Film, den ich mir letzte Tage
angeschaut habe. Ein beeindruckender Film über Glaube und Spiritualität, ein
Film, der mitreißt und zum Nachdenken anregt. Vor allem kommt man unwillkürlich
dahin, sich selbst zu fragen: „Welche Frage würde ich Gott stellen, wenn er
leibhaftig vor mir stünde?“
Nach dem Film fragte ich mich
auch: Welche Frage würde Katharina Kasper stellen?
Bei der Antwort bin ich mir
ziemlich sicher. Ihr Lebensinhalt war der Wille Gottes. Immer würde Katharina
fragen: „Was ist dein Wille für mich? Was ist dein Wille für mich in dieser
Situation, in dieser Zeit, in meinem Leben?“ „In allem und
überall geschehe der heilige Wille Gottes.“, so schrieb sie in fast
allen ihrer Briefe. (Brief 14;27;29 u.a.) Sie sagte ja auch mal: „Den Willen Gottes tun ist nicht schwer;
schwer ist, wenn man ihn nicht weiß.“ Gerade deshalb fragte sie immer
wieder nach dem Willen Gottes. Und warum? Weil der Wille Gottes uns gut will,
uns Leben schenkt, uns heil macht.
Uns
heute brennen ja meist Fragen nach dem Leid in der Welt, nach dem Bösen in der
Welt auf der Zunge. Leid, Unheil, das Böse gab es auch in Katharinas Leben. Wie
ist sie damit umgegangen? Sie hat nicht Gott dafür verantwortlich gemacht. Aber
sie versuchte immer, einen Sinn darin zu sehen; denn Gott hätte das alles ja
vermeiden können, wenn er gewollt hätte. Und so ermunterte sie dazu: „Die göttliche Vorsehung müssen wir
beständig anbeten; der heilige Wille Gottes geschehe in allem und überall;
damit wollen wir immer zufrieden sein.“ (Brief 67) – Sie kann
auch sagen: „Aber gegen Gottes heiligen
Willen müssen wir auch zufrieden sein, wie es der liebe Gott schickt. Die
Ergebung in den heiligen Willen Gottes in allem ist ja dem lieben Gott das
Wohlgefälligste.“ (Brief 251)
„Ein
Interview mit Gott“ – Wenn Sie diese Chance hätten, - welche Fragen würden Sie
ihm stellen?
STH