Seit Donnerstag findet bei uns in Dernbach das 25.
Generalkapitel der ADJC statt.
Das Generalkapitel ist die „höchste gesetzgebende Gewalt“
der Kongregation. Es vertritt alle Mitglieder der Gemeinschaft und hat das
Gesamtwohl zum Ziel. Es werden die Weichen für die nächsten sechs Jahre
gestellt, und die Generaloberin und ihre Rätinnen werden gewählt.
Noch 1975 – so hörte ich dieser Tage – bestand das Generalkapitel
nur aus deutschen Schwestern; obwohl es ja schon lange ADJC in den Niederlanden,
England und den USA gab. Heute sind aus allen Ländern, in denen es ADJC gibt,
Schwestern anwesend. Und das ist mehr als sinnvoll, wenn es um das Gesamtwohl
der Gemeinschaft geht.
Immer geht es auch darum, nach den Wurzeln zu fragen. Wer
und was stand am Anfang der Gemeinschaft? Wenn die Wurzeln krank sind, ist auch
der Baum krank. Sind die Wurzeln abgestorben, dann ist auch mit der
Gemeinschaft nicht mehr viel los. Um beides zu verhindern, muss immer wieder
nach den Wurzeln gefragt werden.
Diese Wurzeln aber – und da müssen wir das Bild vom Baum
verlassen – müssen in das Heute übertragen werden.
Am Anfang steht Katharina Kasper, ihr Leben, Denken und Tun.
Was hat sie uns heute zu sagen? Wie können wir heute das leben, was sie uns
vorgelebt hat, was sie uns gelehrt hat?
Immer werden wir vor allem hinter unserem eigenen Anspruch
zurückbleiben. Eines aber ist auch sicher: Überall gibt es ernstzunehmende und
überzeugende Realisierungen. Jede lebt Katharinas Denken so, wie sie es
versteht, und in dem Umfeld, in dem sie lebt, und mit den Möglichkeiten, die
sie hat. Das gibt schon ein gutes Bild – auch wenn wir es immer noch
verschönern und verbessern können. Damit werden wir nie an ein Ende kommen.
Aber – Katharina macht das deutlich und das ist tröstlich: „Tun wir, was wir können, mehr verlangt der
liebe Gott nicht von uns.“ (Brief 203) Und: „Tun wir alles zur Ehre Gottes, ist alles gut und wird uns zum Heile
dienen.“ (Brief 153)
STH