„Liebe es, unbekannt zu sein und für nichts geachtet
zu werden.“
Dieses Wort wird immer wieder
mit Katharina Kasper in Verbindung gebracht. Immer wieder wird es als eine
ihrer Aussagen „verkauft“. Das aber ist schlichtweg falsch.
Vielleicht hat sie das irgendwann
und irgendwo mal gesagt, aber es ist keines ihrer Worte. De Facto steht das in
der `Nachfolge Christi´ von Thomas
von Kempen. Ich glaube, im ersten Buch und zweiten Kapitel.
Wenn man Katharina kennt, dann weiß
man, dass dieses Wort nichts mit ihrem Demutverständnis zu tun hat. Bei all
ihrem Tun geht es nie um sie selbst. Immer und bei allem geht es ihr darum, den
Willen Gottes zu tun, das heißt das zu tun, was sie als den Willen Gottes
erkannt hat. Das ist irgendwie der Kern ihrer Demut.
Dieses
Wort, das angeblich von ihr sein soll, konnte sie sich ja nicht einmal selbst
zu Herzen nehmen. Schon in dem Moment, in dem sie zu pflegen begann, war sie
schon nicht mehr ungekannt. Im Gegenteil, die Leute fragten nach ihr, baten um
ihre Hilfe, und junge Frauen schlossen sich ihr an. Und die taten das auch,
weil sie Katharina achteten und bewunderten. Nein, dieses Demutsverständnis
eines Thomas von Kempen aus dem 15. Jahrhundert hat nichts mit Katharina zu
tun.
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Für
Katharina ist die Demut die wichtigste Tugend. Zu ihrer Demut gehört ganz
wesentlich, nichts von sich zu erwarten, aber alles von Gottes Liebe und seiner
Barmherzigkeit. Sie hat Vertrauen und weiß, dass alles von seiner Gnade abhängt.
STH