„Der heilige Wille Gottes möge
geschehen in allem und überall. Wir dürfen und wollen nicht klagen über Kreuz
und Leiden, welche ja so notwendig für uns sind. Ja möchten wir nur recht
würdig sein, für Gott Leiden und Verachtung ertragen zu können.“ (Brief 33)
Kreuz und
Leiden sind notwendig für uns – na ja, wahrscheinlich denken Sie anders
darüber. Es ist nur menschlich, wenn wir denken: „Kreuz und Leiden brauchen wir
nicht.“
Katharina
Kasper denkt da ganz anders. Und das tut sie, weil sie davon überzeugt ist,
dass Gott Kreuz und Leiden zulässt. Und seinen Willen akzeptiert sie
bedenkenlos, vorbehaltlos. Das ist für sie kein Problem.
Ein Problem
ist für sie die Ungewissheit: Sind wir würdig, für Gott Kreuz und Leiden zu tragen?
Damit klingt
ein weiterer Gedanke an, der es ihr leichter macht, Kreuz und Leiden zu tragen:
Sie tut es für Gott. Es ist sozusagen ein Geschenk, das sie Gott macht. Sie
trägt das, was ihr schwerfällt, aus Liebe zu ihm. Es ist also eine Möglichkeit,
Gott ihre Liebe zu zeigen.
Warum aber
sind – so Katharina – Kreuz und Leid notwendig für uns? Ich glaube, Katharina
hat da mehreres im Blick:
- Leid und Kreuz lassen uns erkennen, dass wir schwache
Menschen sind, abhängig von der göttlichen Hilfe. Letztlich trägt dies zur
Demut und Dankbarkeit bei.
- Leid und Kreuz machen uns menschlicher,
verständnisvoller, barmherziger unseren Mitmenschen gegenüber, die auch
ihr Kreuz und Leid zu tragen haben.
- Leid und Kreuz helfen uns, Gott nahe zu kommen, wenn
wir unser Kreuz mit dem seinen verbinden, wenn wir zulassen, dass er dies
an uns wirkt.
„Der heilige Wille Gottes möge
geschehen in allem und überall. Wir dürfen und wollen nicht klagen über Kreuz
und Leiden, welche ja so notwendig für uns sind. Ja möchten wir nur recht
würdig sein, für Gott Leiden und Verachtung ertragen zu können.“ (Brief 33)
STH