Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 1. Oktober 2016

Die Kraft des Gebetes

Katharina Kasper war viel unterwegs. Ihr war es wichtig, Kontakt mit den Schwestern zu halten und sie deshalb immer wieder zu besuchen. Die Visitationen – so hießen diese Besuche – dienten auch immer dazu, die Schwestern in ihrer Berufung zu stärken, ihnen Hilfestellungen zu geben, wie sie die Spiritualität leben können, und Missstände aufzudecken und zu beheben. 1875 machte Katharina eine sehr ausgedehnte Visitationsreise. Sie machte sich im Mai auf den Weg und kehrte erst im Oktober zurück ins Mutterhaus.

So wichtig diese Reisen für die Schwestern auf den Filialen waren, - natürlich brachten sie auch viele Probleme mit sich. Zum einen war Katharina ja kein kerngesunder Mensch, und die Strapazen der Reise zehrten sehr an ihrer Gesundheit. Die Filialen lagen ja oft weit auseinander, Kutschen brauchten ihre Zeit, und auch die Züge waren noch nicht besonders schnell. „Die beständig anhaltenden Strapazen zerrütten meine Gesundheit doch nach und nach“, erwähnt Katharina nur einmal kurz (Brief 38).

Zum anderen gibt es auch zu Hause und in den vielen anderen Filialen – man kann nur staunen, wo es überall schon ADJC gab! – auch Probleme, die gelöst werden wollten. Wo es Menschen gibt, da menschelt es ja bekanntlich. Alles musste Katharina brieflich und in großem Vertrauen auf ihre Assistentinnen angehen – sei es ein Klosteraustritt (vgl. Brief 38), sei es Versetzungen (vgl. Brief 37), sei es die Gründung einer neuen Filiale (vgl. Brief 39).

Woher nimmt Katharina ihre Sicherheit, ihre Zuversicht?

 „Die Schwestern und ich schicken täglich unser schwaches Gebet zum Himmel, damit Gottes heiliger Wille geschehe und die Absichten des lieben Gottes an der Gemeinschaft in Erfüllung gehen mögen.“ (Brief 7)

Darauf vertraut sie – auf das Gebet, auf das eigene und auf das Gebet mit- und füreinander, wie sie oft sagt. Dann ist ihre Haltung durchaus verständlich und einsichtig: „Nur Mut und in aller Demut mit großem Gottvertrauen ruhig der Zukunft entgegengehen.“ (Brief 23)

Ja, ich glaube, uns wäre auch viel mehr möglich, wenn wir der Kraft des Gebetes vertrauten …

STH