Haben
Sie schon einmal den Ruf des Adlers gehört?
„So
ein Unsinn“, denken Sie jetzt bestimmt, „hier gibt es doch gar keine Adler!“
Mit
letzterem haben Sie recht. Nicht aber mit dem ersten Teil. Ich behaupte sogar,
dass Sie den Ruf des Adlers schon öfter gehört haben.
Der
Adler ist ein Gottesbild. Und Gott beschirmt und trägt uns nicht nur mit seinen
Flügeln, wie es in den Psalmen heißt; er ruft uns auch. Der Ruf des Adlers
trifft uns durch so manchen Schicksalsschlag, er trifft uns bei Begegnungen, im
Blick auf eine Handlung, die von mir gefordert ist oder eine Entscheidung, die
wir treffen sollen.
Katharina
Kasper war ganz sensibel für den Ruf des Adlers. Ja, sie stellte ihn über alles. „In allem und überall geschehe der
heilige Wille Gottes.“ (u.a. Brief 14) So sagte sie immer und immer wieder.
Nichts war ihr lieber als der Wille Gottes. Und sie war fest davon überzeugt,
dass es ganz einfach ist, dem Ruf des Adlers zu folgen, dass es nur schwer ist,
wenn man ihn nicht hört. Dass wir ihn hören, - dafür können wir uns bereiten,
indem wir den Kontakt mit dem „großen Adler“ suchen und pflegen.
„Den heiligen Willen
Gottes erfüllen zu wollen, ist ja unsere Bestimmung auf dieser Erde.“ (Brief 279) Mit
Gottes Hilfe gelingt es uns, dieser Bestimmung gerecht zu werden. Ja, und dann
erhalten wir das gleiche Geschenk wie Katharina: adlergleich.
(STH)