Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 15. Oktober 2016

Überall Not.

Auch das ist O-Ton Katharina. Aber da ist keine Klage, kein Lamentieren. Es ist einfach eine Feststellung.
Und was bringt sie zu dieser Feststellung?

Obwohl unglaublich viele Schwestern zu Lebzeiten Katharinas eintreten – als sie stirbt zählt die Gemeinschaft über 1500 Mitglieder! -, hat Katharina ständig zu wenig Schwestern. Immer wieder fällt eine Schwester aus. Immer wieder stirbt auch eine Schwester. „Überall Not“, schreibt sie im Juli 1875. (Brief 36) In dieser Zeit sterben relativ kurz hintereinander an verschiedenen Orten vier Schwestern.

Ja, und dann kann sie nicht jede Schwester überall einsetzen. Es ist schon faszinierend, wie gut Katharina ihre Schwestern kennt. „Schwester Severia ist abgereist, so fehlt jetzt eine ähnliche Schwester in Sayn“, schreibt sie zum Beispiel ins Mutterhaus. Oder: „Schwester Pia könnte vielleicht zu ihrem großen Nutzen die Pforte im Mutterhaus versehen.“ Oder: „Für Hochheim habe ich noch keine Schwester gefunden.“ (alle Zitate Brief 36)

Solche Äußerungen kann sie nur tun, wenn sie ihre Schwestern kennt, das heißt, wenn sie ihre Eigenschaften und Fähigkeiten kennt, wenn ihr ihre Grenzen und Schwächen bekannt sind. Und es ist ihr wichtig, ihre Schwestern entsprechend einzusetzen, damit sie ihre Berufung leben und entsprechend wirken können.

„Überall Not.“ Ja, das schreibt sie. Aber auf der anderen Seite ist sie voller Zuversicht. Einmal  schreibt sie in einer anderen Situation an den Bischof: „Werden Sie aber nicht unruhig, … denn ich bin ja nicht schuld und Sie auch nicht. Wenn er [das zulässt], so wollen wir das Vertrauen haben, dass er es auch an dem Notwendigen nicht fehlen lässt, oder wenn es auch mal fehlen sollte, wir es ruhig ertragen können.“ (Brief 5)

Das drückt ihre ganze Haltung aus. Vertrauen haben, dass Gott hilft. Das zahlt sich aus. Diese Erfahrung macht Katharina immer wieder.
STH