Auch das ist
O-Ton Katharina. Aber da ist keine Klage, kein Lamentieren. Es ist einfach eine
Feststellung.
Und was
bringt sie zu dieser Feststellung?
Obwohl
unglaublich viele Schwestern zu Lebzeiten Katharinas eintreten – als sie stirbt
zählt die Gemeinschaft über 1500 Mitglieder! -, hat Katharina ständig zu wenig
Schwestern. Immer wieder fällt eine Schwester aus. Immer wieder stirbt auch
eine Schwester. „Überall Not“,
schreibt sie im Juli 1875. (Brief 36) In dieser Zeit sterben relativ kurz
hintereinander an verschiedenen Orten vier Schwestern.
Ja, und dann
kann sie nicht jede Schwester überall einsetzen. Es ist schon faszinierend, wie
gut Katharina ihre Schwestern kennt. „Schwester
Severia ist abgereist, so fehlt jetzt eine ähnliche Schwester in Sayn“,
schreibt sie zum Beispiel ins Mutterhaus. Oder: „Schwester Pia könnte vielleicht zu ihrem großen Nutzen die Pforte im
Mutterhaus versehen.“ Oder: „Für
Hochheim habe ich noch keine Schwester gefunden.“ (alle Zitate Brief 36)
Solche
Äußerungen kann sie nur tun, wenn sie ihre Schwestern kennt, das heißt, wenn
sie ihre Eigenschaften und Fähigkeiten kennt, wenn ihr ihre Grenzen und
Schwächen bekannt sind. Und es ist ihr wichtig, ihre Schwestern entsprechend
einzusetzen, damit sie ihre Berufung leben und entsprechend wirken können.
„Überall Not.“ Ja, das schreibt sie. Aber auf der
anderen Seite ist sie voller Zuversicht. Einmal
schreibt sie in einer anderen Situation an den Bischof: „Werden Sie aber nicht unruhig, … denn ich
bin ja nicht schuld und Sie auch nicht. Wenn er [das zulässt], so wollen wir das Vertrauen haben, dass er
es auch an dem Notwendigen nicht fehlen lässt, oder wenn es auch mal fehlen
sollte, wir es ruhig ertragen können.“ (Brief 5)
Das drückt
ihre ganze Haltung aus. Vertrauen haben, dass Gott hilft. Das zahlt sich aus.
Diese Erfahrung macht Katharina immer wieder.
STH