In diesen Tagen – das geht uns sicher allen so – sind wir in
unseren Gedanken mit dem zu Ende gehenden Jahr beschäftigt. Was ist da doch
alles geschehen – im Weltgeschehen sowieso, aber auch in meiner kleinen Welt,
in meinem eigenen Leben. Viel Schönes gab es, viel weniger Schönes, viel
Erfreuliches, viel Schweres. Herausragende Ereignisse können wir benennen,
Begegnungen, die uns wichtig waren, von Plänen und Hoffnungen können wir
erzählen und von vielen durchkreuzten Vorstellungen und Erwartungen.
Auch Katharina Kasper schaut am Ende eines Jahres zurück.
Ihre Haltung dabei ist immer Dankbarkeit – und das, obwohl ihr Leben und das
ihrer Gemeinschaft nicht immer glatt verlief. Am Ende des Jahres 1883 zum
Beispiel schreibt sie in einem Rundbrief an die Schwestern:
„Menschlich gedacht,
wäre das Jahr 83 ein hartes gewesen; aber im Glauben betrachtet, war es ein
Jahr der Gnaden und Huld des Herrn; denn Kreuz und Leiden sind ja Gnadenerweise
Gottes. Dem Herrn Dank für alles, ja tausend Dank für alle Wohltaten.“
(Brief 81)
Sie schreibt auch: „Bei
dem Rückblicke des verflossenen Jahres wollen wir noch einmal dem lieben Gott
danken für alle Gnaden und Wohltaten, welche wir von seiner Güte und Liebe
empfangen haben.“ (Brief 72) Gnaden und Wohltaten können also auch
Ereignisse, Begebenheiten etc. sein, die mir nicht gefallen haben, die mir
menschlich gesehen nicht gut getan haben, die einfach nur schwer waren. Denn –
davon ist Katharina überzeugt – sie sind Gottes Wille für mich und mein Leben.
Deshalb bleibt sie bei allem ruhig und gelassen und – dankbar. Sie wird nicht
müde, am Ende eines Jahres zu danken, immer wieder zu danken, denn Gott ist
immer da gewesen, hat begleitet und alles Geschehen in seinen Händen gehalten.
Mit Katharina will ich Ihnen zurufen: „Wir wollen mit Gottes Gnade das alte Jahr schließen nach Gottes
heiligem Willen, der wolle alle unsere unvollkommenen Werke durch seine
Verdienste ersetzen, wo wir es haben fehlen lassen. Mit Vertrauen wollen wir
das neue Jahr anfangen, wenn der Herr es uns erleben lässt. Möchte der Herr
selbst unser Führer sein im neuen Jahr.“ (Brief 181)
Ich würde mich freuen, wenn Sie Katharina auch im nächsten
Jahr treu bleiben. Gerne möchte ich Ihnen weiter zeigen:
Ihnen allen ein gesegnetes Neues Jahr 2014!
STH