Heute – am 14. Dezember – ist der liturgische Gedenktag vom
hl. Johannes vom Kreuz. Er lebte von 1542-1591. Mit Theresa von Avila war er
der große Reformer des Karmeliterordens.
Von Schwester M. Aurelia Fröhlich – ich habe sie hier schon
öfter zitiert – wissen wir, dass die Werke von Johannes vom Kreuz zu Katharina
Kaspers bevorzugter Lektüre gehören. Als ich das das erste Mal hörte bzw. las,
da war ich nur platt. Bis dahin hatte ich immer einen großen Bogen um die Werke
dieses Heiligen gemacht, weil ich sie als so schwierig empfand. Und Katharina
liest ihn und – liebt ihn.
Warum wohl? Ich glaube, diese Frage ist gar nicht so schwer
zu beantworten.
Im Schlussgebet des heutigen Gedenktages heißt es: „Herr, du
hast im Leben des hl. Johannes das Geheimnis des Kreuzes aufleuchten lassen …“
Er war entflammt in der Liebe zu Christus, dem Gekreuzigten. Und genau das ist
ja auch bei Katharina der Fall. Sie weiß, dass das Kreuz zum Leben dazu gehört;
und sie ist davon überzeugt; „… Kreuz
und Leiden sind ja Gnadenerweise Gottes.“ (Brief 81) Ja, und Katharina wird
nicht müde, um eine innige Kreuzesliebe zu bitten, weil sie weiß, dass dies
nicht nur im eigenen Leben eine Hilfe ist, sondern uns auch dem Herrn näher
bringt. Sie sagt: „Beten wir … so recht
innig um die wahre Kreuzesliebe, die uns mächtig anregt, alles Schwere und
Bittere, was uns schwachen Menschenkindern hart ankommt, zu ertragen … Sehen
wir so recht oft auf unser Vorbild, Jesum den Gekreuzigten, der für uns
gelitten, Sein heiliges Blut vergossen, um uns zu erlösen von unseren Sünden,
und den Himmel uns zu öffnen, am Kreuze gestorben ist.“ (Brief 107)
Ich sehe noch eine weitere Nähe zu Johannes vom Kreuz. Der
Heilige lebte das innere Gebet – das Ruhegebet, Hingabegebet, wie wir heute
sagen. Katharina benutzt nicht die beiden letzten Worte, aber sie spricht auch
schon mal vom inneren Gebet. Und ganz deutlich wird ihr dieses Anliegen, wenn
sie sagt: „Wir wollen … in Gott ruhen
und seine Gegenwart genießen.“ (Brief 67)
Im Tagesgebet heute beten wir: „Allmächtiger Gott, du hast
dem hl. Johannes vom Kreuz ein großes Verlangen geschenkt, sich selbst zu
verleugnen und Christus nachzufolgen. Gib, dass auch wir im Kreuz unser Heil
erkennen und durch das Kreuz die Gnade erlangen, deine Herrlichkeit zu
schauen.“
Mehr Worte braucht es nicht …
STH