Wir haben Jubiläum! Dies ist
der 100. Post! Hundertmal schon habe ich Ihnen etwas über Katharina Kasper
erzählt. Und vieles kam da schon durch über ihre Persönlichkeit. Gott Dank
haben wir einige Fotos von ihr, die uns auch einen sehr guten Eindruck
vermitteln. Diese Fotos geben viel von dem wieder, was Schwester M. Aurelia Fröhlich, die Katharina noch kannte, in ihren Erinnerungen gesammelt hat. Hier soll
sie mal zu Wort kommen. Meiner Meinung nach ist ihr Dokument ein wahrer Schatz.
„Mutter
Maria war von mittlerer Größe; sie schien wohl kräftig gebaut, hatte aber zarte
Glieder von leichter Bewegung. Diese blieb ihr bis ins hohe Alter, trotz
schwerer Arbeit von Kind auf. Bei jeder Feld-, Haus- und Handarbeit zeigte sie
sich sehr gewandt, sodass es ihr kaum jemand gleich tat.“ (S. 22)
„Man
beobachtete Mutter Maria immer maßvoll, auch in ihren Bewegungen, fern von dem
Hasten und Rasen unserer Zeit, wenngleich oftmals die Menge der Arbeit drängte.
Diese Gelassenheit der Mutter sollte all ihren Kindern und der Genossenschaft
im allgemeinen durch ihren Wandel tief eingeprägt werden, damit bei der so weit
nach außen hin wirkenden Tätigkeit sie niemals die innere Stille vergesse, die
allein dazu geeignet sei, ihren Blick unentwegt nach der unveränderlichen
ewigen Wahrheit hinzurichten und sie tiefgründig zu machen. Man traf Mutter
Maria nie nachlässig in ihrer Haltung gemäß ihrer oft wiederholten Mahnung: `Da
der liebe Gott immer und überall bei uns ist, so müssen wir uns in seiner
Gegenwart stets ehrerbietig benehmen.´ Ihr Gang war ruhig. … Beim Reden
gestikulierte sie nicht; höchstens machte sie dann und wann eine leichte
Handbewegung. … `Ihre Ruhe war überhaupt etwas Auffallendes und Wunderbares,´
bemerkten Beobachter
„…
die für gewöhnlich geschlossenen Lippen, die soviel Charakterfestigkeit in ihr
Angesicht trugen. Über sie
ist nie ein unheiliges, wohl selten ein unzeitiges
Wort gekommen, aber so viel Herzensgüte und verstehende Liebe geströmt … Eine
kleine, harmlose Schalkhaftigkeit aber lag ihr wartend neben den Mundwinkeln
verborgen, die zur rechten Zeit so froh mit den Fröhlichen scherzen konnte. -
Die etwas emporgezogenen Brauen beschatteten den Blick der klugen Augen, die in
ihrer Klarheit und Milde dem unvergesslich blieben, wem immer sie einmal in die
Seele hineingeleuchtet hatten, wie heilendes, erfreuendes, klärendes
Sonnenlicht, dem das Dunkel weichen muss. Von ihrem überirdischen, himmlischen
Glänzen, das man nicht beschreiben könnte, sprachen viele, welche die fühlbare Gottverbundenheit der begnadeten
Mutter schauen durften….“ (S.22)
Wie
wünsche ich mir, Katharina persönlich gekannt zu haben …!
STH