Ferien, Urlaub – es gibt wohl niemanden, der die
Notwendigkeit solcher Tage und Wochen bestreitet. Wenn man Urlaub auf einer
Insel macht – in den vergangenen Jahren war ich immer auf Borkum, in diesem
Jahr auf Juist -, dann kann man sehr deutlich erleben, dass für viele Menschen
zum Urlaub dazugehört: sich auf das Wesentliche im Leben besinnen, sich mehr
Zeit für Gott nehmen, ihm mehr Zeit einräumen als ihnen das im Alltag möglich
zu sein scheint. Die Gottesdienste sind immer sehr gut besucht, und auch
außerhalb eines Gottesdienstes finden die Menschen immer wieder den Weg in die
Kirche zum stillen Gebet. Wie viele die Natur für ihr Gebet nutzen, kann man ja
nicht wissen.
Für mich ist der Urlaub immer Urlaub mit Gott. Ich nehme mir
mehr Zeit für ihn, genieße es, mehr Zeit zu haben für das Ruhegebet, das mein
Leben seit einigen Jahren prägt.
Und damit sehe ich mich sehr verbunden mit Katharina Kasper.
Einmal sagt sie: „Die Exerzitien
mitzumachen ist Erholung für mich …“ (Brief 122) Damit wird im
Umkehrschluss ganz klar: Wenn sie sich erholen will, dann geht das letztlich
nur mit Gott, der ihr die neue Kraft und Energie schenkt, die sie für den
Alltag braucht.
An einer anderen Stelle sagt sie: „Wir haben es ja schon alle erfahren, dass unsere Seele eher keine
Ruhe findet, bis dass sie Ruhe gefunden in Gott. Um dahin zu gelangen, müssen
wir recht üben das Gebet. Beten wir immer, beten wir allezeit, wie der hl.
Apostel Paulus sagt, betet allezeit, möget ihr essen oder trinken, arbeiten und
euch erholen, alles soll Gebet sein (vgl.
1 Kor 10,31). Wandeln wir so in
Gottes Gegenwart, dass … der Gott alles sehen kann. Suchen wir Gott allein
gefallen zu wollen, Seine Ehre zu fördern, so gelangen wir zur Vereinigung mit ihm.
Wir finden Frieden, Ruhe in unseren Seelen, Ergebung in den göttlichen Willen.“
(Brief 72)
Ich liebe dieses Wort Katharinas. In Gottes Gegenwart
wandeln – immer und zu jeder Zeit. Das schenkt uns den Frieden und die Ruhe,
die wir so dringend brauchen, um unseren Alltag zu bestehen.
STH