Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 9. März 2013

Das Herz veredeln


„Alles andere, was das Herz nicht veredelt, hat ja keinen Wert vor Gott.“ (Brief 240)
Dieses Wort von Katharina Kasper geht mir nicht mehr aus dem Kopf. „edel“ ist ja nicht unbedingt ein Wort, das wir heute noch in unserem Wortschatz führen. In solchen Fällen schaue ich immer gerne im Wörterbuch nach. Da findet man verschiedene Definitionen:
  1. kostbar, vortrefflich
  2. menschenfreundlich, hilfsbereit, großherzig
  3. vornehm 
Und was ist jetzt gemeint?
Oder anders gefragt: Was kann das Herz kostbar, menschenfreundlich oder großherzig, vornehm machen?


Ein Blick in Katharinas Brief kann uns da helfen. Sie schreibt: „Wirken wir nur allezeit mit der Gnade Gottes treu mit. Wir müssen … dem lieben Gott dienen und ihn lieben für unsere Mitmenschen … und alle Kranken und Kinder, damit wir alle in der Liebe zu Gott immer mehr“ wachsen. (Brief 240)

Nach diesen Worten würde ich sagen: Die Gnade Gottes, die uns geschenkt ist – bedingungslos, von vornherein und für Gott ganz selbstverständlich, bei keinem Menschen macht er eine Ausnahme – diese Gnade macht unser Herz edel, kostbar. Das können wir nicht verhindern oder ablehnen oder verweigern. Und doch sind wir vom Mittun nicht entbunden, nicht ausgeschlossen. „Wirken wir nur allezeit mit der Gnade Gottes treu mit“ (ebd.), schreibt Katharina; und: „Benützen wir alle Zeit gut, für unser Heil zu wirken“ (ebd.) Uns ist die Gnade, das Heil ein für allemal geschenkt, und doch können wir Gnade und Heil verscherzen, wenn wir uns nicht für Gottes Wirken in unserem Leben öffnen. Mittun können wir vor allem, wenn wir Gott in unseren Mitmenschen, die uns anvertraut sind, lieben, ihm in ihnen dienen.

Und das veredelt unser Herz, - aber nur das, nichts anderes als Gottes Liebe. Alles andere, was nicht mit Gott, in Gott, durch Gott und seine Liebe geschieht, hat keinen Wert vor ihm.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn mir wieder neu bewusst wird, was Gott aus meinem Leben macht, - was er schon daraus gemacht hat und was er noch daraus machen will, wenn ich ihn nur machen lasse, wenn ich mit seiner Gnade mitwirke ....
STH