Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 1. September 2012

Die Welt der Natur

Mit dem Wort „Natur“ ist es bei Katharina Kasper wie mit dem Wort „Schöpfung“: es kommt nicht vor – jedenfalls nicht im Sinne von Pflanzen, Tiere und Landschaften.

„Natur“ hat ja noch andere Bedeutungen. „Natur“ kann auch biologische Anlagen, Bedürfnisse, Körperbeschaffenheit meinen oder auch die Wesensart, den Charakter, das Temperament einer Person. In diesem Sinne braucht Katharina den Begriff öfter.

„Es ist und bleibt ja immerhin für den natürlichen Menschen ein Kreuzchen, was die arme menschliche Natur empfindet und die Tage dieses Lebens trübt.“ (Brief 71), sagt sie beispielsweise. Vieles von dem, was wir tagtäglich erfahren, steht im Widerspruch zu unserer Natur – zu unserem Charakter, zu unserer Wesenart. Deshalb fällt es uns schwer, ist ein Kreuzchen und muss getragen und ertragen werden.

Katharina bringt die Natur immer in Zusammenhang mit der Reinheit. Unsere menschliche Natur muss rein sein – das heißt ohne Sünde sein -, damit wir Gott gefallen.
„Sie wissen selbst sehr gut, was wir zu tun und zu lassen haben, was uns den Frieden des Herzens und des Hauses bringt und auch, wodurch der Friede im Herzen und im Haus gestört wird. Streben wir nach der Reinheit des Herzens und der Seele; sind wir rein in unseren Gedanken, Worten und Werken; rein in unserem Gedächtnis, Verstand und Willen sowie in unseren Sinnen, im Charakter und Natur. Ist dieses allzeit unsere Absicht, frei zu werden von aller ungeordneten Liebe gegen alle Geschöpfe und geschaffenen Dinge und auf der anderen Seite nur das Wohlgefallen Gottes zu erstreben und nur zu leben … für Gott, mit Gott …“ (Brief 200)

Eines ist sicher: Alleine schaffen wir das nicht. Wir brauchen die göttliche Hilfe. Die aber gibt er uns, wenn wir ihn mit aufrichtigem Herzen bitten.
STH