Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 15. September 2012

In der Kirche ist was los!

Um genauer zu sein: im Bistum Limburg ist was los! Seit vier Jahren geht das so. Seit vier Jahren steht der seit viereinhalb Jahren amtierende Bischof  in der massiven Kritik. Inzwischen scheint die Situation so festgefahren zu sein, dass auch durchaus positive und bemerkenswerte Aktionen des Bischofs nur Kritik und Ablehnung hervorrufen.

In diesen Tagen kommt mir oft die Frage: „Wie würde Katharina Kasper reagieren?“

Sie liebt die Kirche, - und dies, obwohl sie die Institution auch nicht immer nur positiv erfährt. Aber sie schaut tiefer. Kirche, das meint Jesus Christus. Kirche, das sind wir. Kirche, die muss das Evangelium verkünden. Wir müssen das tun – trotz aller Hindernisse.

Mir kommt ein Wort von Katharina Kasper in den Sinn. Sie sagt, wenn man die „Kreuze, die sich für jeden ergeben, als von Gott kommend ansieht und auf sich nimmt und nicht dabei stehen bleibt und sich damit beschäftigt …: sie kommen von dieser und jener Person oder den Verhältnissen, so zieht eine jede Seele großen Nutzen daraus.“ (Brief 107) An einer anderen Stelle schreibt sie: „Nehmen wir die Mühen, Beschwerden, Kreuze, Prüfungen … und alles, was uns begegnet, an als vom lieben Gott geschickt oder zugelassen, tragen und dulden wir sie aus Liebe zu Gott.“ (Brief 67)

In unserer Kirche ist was los. Aber bei all dem vermisse ich einen geistlichen Aspekt, wie ihn uns Katharina anbietet. Wenn das, was sie sagt, stimmt – und ich glaube daran -, dann muss ich doch fragen: Warum lässt Gott dies oder das zu? Was will er uns damit sagen? Was erwartet er von uns? Dass er Erwartungen an uns hat, das ist sicher.
In seinem letzten Interview fragte der verstorbene Kardinal Carlo Maria Martini seinen Mitbruder: „Was tust du für die Kirche?“ Eine Frage, die wir uns alle stellen müssen.

In unserer Kirche ist was los. Auch vieles Positive. Sehen wir das noch?
Das sind die Worte eines Pfarrers, der im Bistum an vorderster Front steht: „In vielen – von außen her gesehen unscheinbaren  - Situationen mache ich immer wieder die ermutigende Erfahrung,  dass Kirche sich bewegen lässt und bewegt …“ Und das geschieht durch Menschen, die ihren Glauben leben – ganz einfach, ganz bescheiden im Alltag.

Noch ein Wort von Katharina: „Der liebe Gott hat uns noch nicht verlassen, das dürfen wir doch schließen aus den vielen Liebesbeweisen, welcher er uns würdigt.“ (Brief 16)

In diesem Sinne: Wir machen weiter!
STH