Schon 4. Advent. Und wir
denken an die Begegnung zwischen Maria und ihrer Cousine Elisabeth, die sie
aufsucht, weil sie im hohen Alter ein Kind erwartet. Elisabeth ruft Maria zu: „Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.“ (Lk 1,
45)
Klar, Elisabeth meint Maria.
Wie so oft aber musste ich auch jetzt wieder an Katharina Kasper denken. Auch ihr
könnten wir zurufen: „Selig bist du, die du geglaubt hast, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.“
Mir fallen eine ganze Reihe
von Begebenheiten ein.
Zum Beispiel die Geschichte
mit dem ersten kleinen Haus. Katharina hört den Auftrag: „Baue ein Haus.“
Vielleicht hat sie auch gefragt: „Wie soll das geschehen, da ich nur ein paar
Kreuzer besitze?“ Aber sie lässt sich davon nicht beirren. Sie fängt an und
glaubt, dass der Herr vollenden wird, was er in Auftrag gegeben hat.
Es ist überliefert, dass
Katharina in einer Vision anhand einer Reihe von Schwestern sah, wie das
zukünftige Ordenskleid aussehen sollte. Vielleicht hat sie im Stillen auch
gefragt: „Wie soll das geschehen, da ich keine Gefährtinnen habe?“ Aber sie
lässt sich nicht beirren. Sie tut in Liebe zu Gott und den Menschen ihre
Aufgabe, und schon bald kommen die ersten jungen Frauen, die mitmachen wollen.
1851 erhalten sie vom Bischof das Ordenskleid, das Katharina in einer Vision
gesehen hatte.
Katharina hört, nimmt wahr,
dass sie ihre Gemeinschaft „Arme Dienstmägde Jesu Christi“ nennen soll. Wie
soll das geschehen, da der Bischof – ausgerechnet der Bischof! – einen anderen
Namen im Kopf hat? Katharina lässt sich nicht beirren. Sie zeigt zwar
Bereitschaft dem Bischof gegenüber, sagt aber das Ihre. Und der Bischof gibt
nach.
Selig bist du, die du
geglaubt hast, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. – Ja, glücklich
ist sie, geheiligt ist sie. Das, was hier Maria und Katharina zugerufen wird –
das ist auch uns verheißen. Dass es einem Menschen – im Grunde jedem Menschen –
möglich ist, zeigen diese beiden Frauen, die zu so ganz anderen Zeiten, in so
ganz anderen Verhältnissen, unter so ganz anderen Bedingungen gelebt haben. Auch
uns ist das möglich. Aber …
Klar, gibt es ein Aber! Wir
müssen Gott Raum in unserem Leben geben. Wir müssen die Stille suchen und
hören. Wir müssen glauben, - auch glauben, dass das, was wir hören, wahr ist,
von Gott kommt. Und dann müssen wir glauben, dass sich erfüllt, was Er uns
sagt.
Wenn uns das gelingt, - ja,
dann gilt auch uns: Selig bist du, weil du geglaubt hast …!
Der 4. Advent will uns
ermutigen …
STH