Am Sonntag feiern wir den 3.
Adventssonntag. „Gaudete“ heißt er – „Freuet euch!“ Alle Texte haben mit der
Freude zu tun – mit der Freude, dass ganz bald der Retter kommt, der Erlöser,
auf den wir warten. Wir Christen glauben daran, dass der Messias schon gekommen
ist. Und doch ist es gut, sich immer wieder neu zu erinnern, die Adventszeit
immer wieder neu zu feiern, ebenso wie das Weihnachtsfest.
Ja, und nun - so knapp vor Weihnachten – heißt es „Gaudete
– Freuet euch!“ Paulus fordert uns durch seinen Brief an die Philipper auf: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Der
Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und
flehend eure Bitten mit Dank vor Gott.“ (Phil
4, 4-6)
Freude ist ein wichtiges
Thema bei Katharina. „So kann ich nur
wiederholen“, sagt sie, „was ich so
oft gesagt: meine einzige Freude in dieser Welt und in der Gemeinschaft besteht
darin, wenn der liebe Gott geliebt und ihm gedient wird.“ (Brief 69) Vor
allem kommt es ihr darauf an: „Aber
immer und allezeit nur suchet Gott allein zu gefallen und ihm Freude zu machen.“
(Brief 80)
Das hört sich so einfach an.
Hatte sie denn keine Sorgen und Probleme? Wenn man nur an den Kulturkampf
denkt, weiß man, dass es auch im Leben Katharinas genug Sorgen und Probleme
gab. Einmal sagt sie sogar: „Hier geht
es auch gut; wir sind jedoch so mit Arbeit und Sorgen belastet, dass man sich
alsmal dadurch machen möchte.“ (Brief
133) Super finde ich diese Aussage; und
irgendwie tut es gut, dass es auch einer Heiligen schon mal so geht wie uns.
Ja, wie geht sie mit den
Sorgen um? Sie läuft jedenfalls nicht weg – das liegt ihr fern. Schon in dieser
Aussage wird deutlich, dass sie auf jeden Fall positiv denkt. „Hier geht es gut“, kann sie trotz der
Sorgen sagen. Die positive Einstellung ist ganz wichtig. So spricht sie sogar
vom Segen: „Ich kann sagen, allezeit bin
ich mit sehr vielen Arbeiten und Sorgen gesegnet.“ (Brief 80)
Paulus mahnt, den Kontakt und
das Gespräch mit Gott zu suchen; und genau das macht Katharina: „Hier viel Sorgen und Arbeit. Aber alles
für Gott, so ist ja alles gut.“ (Brief
100) Und sie gibt den wichtigen Rat: „Machen Sie sich nur keine unnötigen
Sorgen, gehen Sie mit Ruhe von einem Tage auf den andern Ihren Weg mit Gott, so
geht es gut. Hier noch alles beim alten. An Arbeit und Sorge kein Mangel, und
so geht es in und mit Gott gut.“ (Brief
84) Katharina ist ganz sicher: „Wir müssen fromm beten, damit der heilige
Wille Gottes geschehen möge …, an allen … bis zur kleinsten Handlungsweise. Das
Glück in Gott suchen und finden, ist wahres Glück, Friede und Freude an der
Erfüllung des heiligen Willens Gottes.“ (Brief
271)
Gaudete – Freuet euch! Sie
sehen, es ist möglich – trotz allem -, wenn wir nur Gott im Blick haben.
STH