In diesem Jahr geht alles
wahnsinnig schnell. Wir haben schon wieder Fastenzeit.
Was bedeutet Ihnen die
Fastenzeit?
Letzte Tage sagte der Pfarrer:
„Es geht nicht um Verzicht, es geht um Umkehr. Es geht nicht darum, keine
Süßigkeiten zu essen oder zu anderen Dingen 40 Tage lang Nein zu sagen. Gott
hat nichts davon. Uns ist diese Zeit geschenkt, um uns auf das Wesentliche zu
besinnen, uns dem Wichtigen wieder neu zuzuwenden, umzukehren. Die Fastenzeit
ist eine Gnadenzeit.“
Ich musste bei seinen Worten
an Katharina Kasper denken. Für sie ist das Kreuz ein Zeichen der göttlichen
Gnade. Katharina hat weiß Gott genug
Probleme, Schwierigkeiten, Bedrängnisse – Kreuze - in ihrem Leben zu ertragen –
sei es in ihrer Kinder- und Jugendzeit, sei es mit ihrer jungen Gemeinschaft,
sei es im Kulturkampf. Nie stöhnt sie, nie klagt sie, nie lamentiert sie. Meistens
erwähnt sie sie nicht einmal. Im Gegenteil. „Kreuz ist doch kein schlimmes Zeichen, sondern vielmehr ein gutes
Zeichen.“(Brief 163) Sie spricht davon, dass sie mit Kreuz gesegnet sei
(vgl. Brief 105) und dass „Kreuz und
Leiden … Gnadenerweise Gottes“ sind. (Brief 81)
Das
Kreuz ein Zeichen der Gnade, die Gott uns schenkt? So kann man wirklich nur
denken, wenn man wie der Adler in die Sonne schaut und ihr entgegen fliegt. So
kann man nur denken, wenn man mit der ganzen Liebe des Herzens auf Jesus
Christus schaut, - der durch das Kreuz, das er auferlegt, Anteil gibt an seinem
Kreuz. Und – diese Erfahrung macht Katharina, aber auch jeder von uns - der mit
diesem Kreuz nicht überfordert, sondern es mit uns und in uns trägt.
Das Kreuz, ein Zeichen der
Gnade Gottes, ein Gnadenerweis – irgendwie macht dieser Gedanke es schon
leichter. Wenn Gott es schickt, dann traut er mir zu, dass ich es tragen kann. Vielleicht
gelingt es Ihnen ja auch, ein bisschen so zu denken.
Ich
wünsche Ihnen eine gesegnete Fastenzeit – und die Erfahrung, dass die nächsten
40 Tage eine Gnadenzeit sind.
STH