„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan
habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25, 40) Dieses
Wort Jesu ist für die einen eine Herausforderung, für die anderen ein Grund der
Gelassenheit.
Kaum einer von uns wird von
sich sagen können, dass er einen Obdachlosen bei sich aufgenommen hat, oder
dass er einem Nackten begegnet ist, dem er Kleidung geben konnte, oder dass er
einen Verbrecher im Gefängnis besucht hat. Bedeutet das jetzt, dass wir keine
Chance haben, dem Herrn unsere Liebe zu zeigen?
Das Wort oben gilt auch für
viele andere, nicht so extreme Beispiele, die hier nicht aufgeführt sind. Ich
könnte auch lesen: „Was ihr meinen
Brüdern und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Dazu gehört zu
allererst: Alle Liebe, die ihr ihnen
schenkt, die schenkt ihr auch mir. Und die Liebe hat so viele Gesichter wie
es Menschen gibt. Vor allem: Sie ist unendlich einfallsreich.
Dieses Gedicht drückt das so
wunderbar aus:
Wer liebt
erkennt
erkennt
in jedem der Dir begegnet
Wer liebt
erkennt
Es ist der Herr
Der Dich
anschaut
in der Schwester
neben Dir
Wer liebt
erkennt
Es ist der Herr
Der Dich
anschaut
in der Schwester
neben Dir
ER IST
DER HERR
sms
DER HERR
sms
Genauso hat Katharina Kasper
empfunden, genauso hat sie gelebt. Für sie war ganz klar, dass sie „im Dienste der Armen und Kranken dem
lieben Heiland dienen“ (Brief 50) wollte. Warum? Weil sie im Menschen, in
jedem Menschen Gottes Ebenbild sah, Jesus Christus erkannte.
Deshalb sind ihr auch die
Werke der Barmherzigkeit ganz wichtig. „Beten wir besonders, dass in
der ganzen Gemeinschaft Gott mit großem Eifer gedient wird …, dass die Werke
der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen, die
Kinder gut angeleitet werden.“ (Brief 101)
Wer liebt, erkennt,
Es
ist der Herr. Katharina hat geliebt – den Menschen – und in ihm den, dem sie ihr Leben
hingab.
STH