Immer
wieder neu bin ich fasziniert, begeistert, eigentlich sprachlos, wenn ich mir
bewusst mache, wie die weltweite Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu
Christi begonnen hat. Am Anfang steht ein ganz einfacher Mensch , der in einem
kleinen, unbedeutenden und armen Dorf im Westerwald geboren wird und aufwächst.
Dazu kommt noch, dass dieser einfache Mensch ein Mädchen ist. Stichwort
„Stellung der Frau“.
Dieser
einfache Mensch ist als Kind so viel krank, dass sie die Schule nur
unregelmäßig besuchen kann. Von einem kompakten Wissen, von einer ungeheuren
Allgemeinbildung kann man wirklich nicht sprechen. Und ausgehend von diesem
Menschen entsteht eine Gemeinschaft, die rasendschnell wächst und schon zu
ihren Lebzeiten in vier Ländern auf zwei Kontinenten vertreten ist.
Was
ist das Geheimnis dieser Frau?
Sie
ist von Gott begnadet. So einfach ist das – und doch so schwer. Denn – sind wir
nicht alle von Gott begnadet? Und ganz sicher haben wir alle das gleiche Maß,
die gleiche Fülle an Gnade erhalten wie Katharina Kasper. Ganz sicher aber
kommen wir nicht auf die Idee, uns auch nur andeutungsweise mit ihr zu
vergleichen.
Was
ist der Unterschied? Katharina rechnet mit der göttlichen Gnade. Für sie ist
sie eine erfahrbare Realität, für die sie sich nicht nur öffnet, sondern
verfügbar macht. Und indem Katharina total verfügbar ist und sich gebrauchen
lässt, wird sie zum Glücksfall – für tausende von jungen Frauen, die sich an
ihr orientieren, für das unbedeutende Dorf Dernbach, für Deutschland und viele
andere Länder auf verschiedenen Kontinenten und für unzählige Menschen
außerhalb ihrer Gemeinschaft. Wenn wir verfügbar sind für die Gnade Gottes,
geschieht Unvorstellbares. Gerade das aber ist so schwer.
Was
ist das Geheimnis dieser Frau?
„Nichts
Außergewöhnliches verlangt der liebe Gott von uns, aber unser ganzes Herz mit
allem, was wir haben, geben wir Ihm und tun alles zu Seiner Ehre, zu unserem
und aller Menschen Heile.“ (Brief 209)
STH