Ist das nicht ein schönes Bild? Natürlich ist das kein
Adler. Aber es könnte einer sein …
„Nimm dir Zeit, den
Himmel zu betrachten.“ Was hätte Katharina Kasper zu diesem Wort gesagt?
Wie hätte sie es verstanden?
Das Wort „Himmel“ kommt bei ihr öfter vor. Immer bedeutet
es: Gott selbst oder bei Gott sein. Das bedeutete: „Nimm dir Zeit, Gott - den Herrn
– zu betrachten.“ Und das entspricht unbedingt Katharinas Haltung; denn oft
ermahnt und ermutigt sie, „das Leiden
Jesu zu betrachten“ (u.a. Brief 107). Das wiederum ist ihr ganz wichtig,
damit wir immer mehr erkennen, was Jesus durch sein Leiden und Sterben und
seine Auferstehung für uns getan hat. Das stärkt unseren Glauben und unsere
Hoffnung und hilft uns, unser eigenes Leben besser zu leben. „Wir wollen nun … das Leiden Christi nicht
allein betrachten, sondern in der Tat auch nachahmen und unser bisschen Kreuz
gerne und willig tragen zur Ehre Gottes.“ (Brief 269)
„Nimm dir Zeit, Jesus
Christus zu betrachten.“ Ja, wir müssen uns schon Zeit dafür nehmen, denn nicht
immer ist sein Verhalten, sind seine Worte sofort zu verstehen. Wir brauchen
Zeit, um offen zu werden und zu – begreifen. Das gilt ja auch für sein Wort vom
Heiligen Geist: „Der Beistand aber, der
Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles
lehren.“ (Joh 14, 26) Katharina jedenfalls hat keine Probleme mit dem
Heiligen Geist. Sie ist fest davon überzeugt, dass er in ihr lebendig ist und
ihr genau zu verstehen gibt, was sie zu tun hat. „Das hat mir der Geist gesagt, der in mir ist“, ist ein geflügeltes
Wort von ihr. Ja, und das Tolle ist: sie ist davon überzeugt, dass das bei
jedem Menschen so ist. Damit hat sie sicher recht, wenn wir Jesu Worte ernst
nehmen. Aber wie sieht es aus mit unserem Glauben an den Heiligen Geist?
Vielleicht sollten wir uns in diesen Tagen dieser Frage mal
aufrichtig stellen. Denn Jesu Wort ist ja eine echte Verheißung, die unser
natürliches Leben und unser Glaubensleben enorm erleichtert, vorausgesetzt wir machen
ernst damit.
„Wir wollen nicht
stehen bleiben bei dem Betrachten des Leidens Jesu … , nein, wir wollen
tatkräftig nachahmen dem Beispiele Jesu und das Kreuz täglich auf uns nehmen
und unserm göttlichen Heilande nachfolgen. Die jetzigen Zeiten sind ja besonders
geeignet dazu. O wirken wir allezeit treu mit der Gnade mit.“ (Brief 68)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes
Pfingstfest, und – nehmen Sie sich mal Zeit, den Himmel zu betrachten …
STH