„Nach allen Erfahrungen, die man mit
sich und anderen macht, bleibt nichts übrig, wenn wir beharrlich bleiben wollen
und unsere Seligkeit erreichen, als den Weg der Nachfolge Jesu Christi zu
gehen, ja, ihn ernstlich zu wandeln …“
(Brief 8)
Ein starkes
Wort, finden Sie nicht?
Machen Sie
Erfahrungen mit sich? Nicht alle Menschen tun das.
Welche
Erfahrungen machen Sie mit sich? Ich merke jeden Tag, wie begrenzt ich bin –
gerade was den Umgang mit meinen Mitmenschen angeht oder bestimmten
Mitmenschen. Da sage ich oft Dinge, die ich nicht sagen möchte; da reagiere ich
oft in einer Weise, in der ich nicht reagieren möchte; da tue ich oft Dinge,
die ich nicht tun möchte; da bin ich oft gar nicht mehr ich selbst. Klar, dass
dann auch besagter Mitmensch entsprechend reagiert. Spannungen sind
vorprogrammiert. Das ganze kann zur Sprachlosigkeit, zur
Kommunikationsunfähigkeit führen.
„Nach allen Erfahrungen, die man mit
sich und anderen macht, bleibt nichts übrig, wenn wir beharrlich bleiben wollen
und unsere Seligkeit erreichen, als den Weg der Nachfolge Jesu Christi zu
gehen, ja, ihn ernstlich zu wandeln …“
(Brief 8)
Haben Sie
dieses Ziel – beharrlich zu bleiben und die Seligkeit zu erlangen?
Ich denke,
Katharina meint: beharrlich im Guten bleiben, standfest für die Wahrheit
eintreten, mit Ausdauer und zielbewusst das Ziel im Auge behalten – letztlich
das Sein bei und mit Gott. Das Gute, die Wahrheit, die Gemeinschaft mit Gott –
all das unermüdlich und unaufhörlich anstreben trotz der eigenen Begrenztheit
und Schwäche und Fehlerhaftigkeit – ja, da hat Katharina recht: das ist nur
möglich, wenn wir den Weg der Nachfolge ernsthaft gehen. In Gott haben wir
einen Begleiter, der uns annimmt, obwohl er uns kennt; der uns liebt trotz
aller Begrenzungen und Schwächen; der zu uns steht, auch wenn wir jeden Tag neu
ins Fettnäpfchen treten. Und wenn wir diesen Weg mit Gott gehen, dann werden
wir auch uns selbst besser erkennen; und das ist der erste Schritt zur
Veränderung.
„Nach allen Erfahrungen, die man mit
sich und anderen macht, bleibt nichts übrig, wenn wir beharrlich bleiben wollen
und unsere Seligkeit erreichen, als den Weg der Nachfolge Jesu Christi zu
gehen, ja, ihn ernstlich zu wandeln …“
(Brief 8)
Ein starkes
Wort, finden Sie nicht?
… und wie
wahr!
STH