Es ist einfach toll,
wenn ich erfahre, dass Menschen meinen Blog nicht nur lesen, sondern sich
angesprochen fühlen und selbst etwas zu Papier bringen. An „Maria Verkündigung“,
dem Titularfest meiner Gemeinschaft – das haben wir am vergangenen Montag
gefeiert – bekam ich folgende Mail. Sie ist ein echtes Geschenk – an alle, die
Katharina Kasper mögen.
„Ich habe `Adlergleich´ gelesen. Du schreibst: wie würde ich
reagieren, wenn Katharina plötzlich vor meiner Türe stände???
Toll
war mein erster Gedanke, eine Überraschung mitten im Alltag.
Katharina
ist da!
Ich
würde mich unheimlich freuen, ihr auf Augenhöhe zu begegnen, sie auf Augenhöhe
kennenzulernen. Ich würde sie vor Freude einmal herzlich drücken wie einen
guten Freund, eine gute Freundin.
Dann
würden wir würde zuerst einen Espresso oder Kaffee zusammen trinken,
Käme
sie um die Mittagszeit würde ich mich freuen, sie als Gast bei mir zu haben,
würde mit ihr ein einfaches Essen kochen und dann lange am Tisch sitzen,
erzählen und reden. Ich würde ihr erzählen, was ich so faszinierend an ihrem
Berufungsweg finde, an ihrer Arbeit, an ihrem Menschsein, an ihrem Ordensleben.
Dann hätten wir ein sehr vertrauliches Gespräch.
Ich
würde ihr aus meinem Leben erzählen, wie ich ihre Vision in meinem Alltag lebe
und immer wieder neu umsetze, dabei im Jahr der Barmherzigkeit ein großes Stück
ihrer Vision entdeckt habe. Dann würde ich ihr sagen, dass ihre Schwestern so
viele gute Charismen haben, dass sie dringend auf ihren Besuch warten.
Ich
würde ihr auch von der Schule erzählen, in der ich 40 Jahre war und die ihren
Namen trug, wo ich mit viel Anstrengung versucht habe, den Schülern zu
vermitteln wer sie ist. Ja, ich würde auch sagen, wie ich einmal um ihren Namen
gekämpft habe, als eine andere Schule ihn gerne haben wollte.
Wir
würden sicher auch mal herzlich zusammen lachen, da ich die alten Fotos von ihr
gar nicht so mag, oder ich würde sie fragen, ob man auch ihre wunderbaren Texte
heute den Menschen klar verständlich machen darf oder ob sie an ihrer Sprache
und an ihrer Formulierung von damals klebe.
Dann
würde ich sie einladen mit mir zu den Flüchtlingen zu gehen. Ich würde ihr die
Familien vorstellen und würde genau hinschauen, wie sie mit den Menschen
umgeht.
Ich
würde mit ihr teilen, was sie brauchte.
Ich
würde ihr auch erzählen, dass Glaube und Kirche sich inzwischen ganz anders
entwickelt haben, als sie es in ihrem Leben noch kannte. Und mit Begeisterung
würde ich ihr von den neuen Ansätzen in der Entwicklung unserer Kirche berichten.
Fragen würde ich sie: `Was würdest Du tun, damit Glaube und der Alltag der
Menschen besser miteinander verbunden sind?´“
Ich
würde gerne auch mit ihr beten, schweigen, ich
würde sie fragen, wie kann es weitergehen mit Deiner Vision und wie kann heute
die Vision der Schwestern noch entdeckt werden...
Schau
mal vor die Tür, vielleicht ist sie heute zum Titularfest Euer Gast ...
(M.R.)