Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 12. Dezember 2015

Werke der Barmherzigkeit

Können Sie etwas mit den so genannten „Werken der Barmherzigkeit“ anfangen? Es gibt sieben davon. Aber ich bin ganz ehrlich: Meistens bekomme ich nicht alle zusammen. Es ist gut, wenn man weiß, wo man nachschauen kann.

Ja, und da habe ich dann entdeckt, dass man zwischen den leiblichen und den geistigen Werken der Barmherzigkeit unterscheidet.
Die leiblichen Werke:             Hungrige speisen
                                               Durstige tränken
                                               Nackte bekleiden
                                               Fremde aufnehmen
                                               Kranke pflegen
                                               Gefangene besuchen
                                               Tote begraben.
Die geistigen Werke:              den Zweifelnden recht raten
                                               die Unwissenden lehren
                                               die Sünder zurechtweisen
                                               die Betrübten trösten
                                               Beleidigungen verzeihen
                                               die Lästigen geduldig ertragen
                                               für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott beten. 

Durstige tränken - Fenster in der Hauskapelle des Mutterhauses der ADJC.

Katharina Kasper kannte diese „Werke der Barmherzigkeit“, darüber besteht kein Zweifel, auch wenn sie nur ganz einfach schreibt: „Beten wir besonders, dass in der ganzen Gemeinschaft Gott mit großem Eifer gedient wird durch alle Übungen, dass Gott nicht beleidigt wird, dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen, die Kinder gut angeleitet werden. Ja, meine guten Kinder, so werden wir sicher unser Ziel erreichen.“ (Brief 101) Und – Katharina setzt voraus, dass ihre Leserinnen die „Werke“ auch kennen; und das ist sicher so.


Die Werke der Barmherzigkeit zu tun, ist ein Weg, um das Ziel zu erreichen, d.h. um zu Gott zu gelangen. Und was zur Zeit Katharinas gilt, gilt heute ganz genauso. Jetzt könnten Sie sagen: Die Not heute sieht anders aus. Die leiblichen Werke zum Beispiel greifen nicht mehr. Ist das wirklich so?

Wie viele Menschen hungern und dürsten nach Liebe, Anerkennung, Glauben?
Wie viele Menschen werden ihrer Würde beraubt, weil sie alt oder krank sind?
Wie viele Menschen suchen heute Zuflucht und Sicherheit in unseren Städten und Dörfern?
Wie viele Menschen leiden an Missachtung, an Depressionen …?
Wie viele Menschen sind gefangen in ihren Vorurteilen, in ihren Ängsten, in ihren Komplexen?
Wie viele Menschen wissen gar nicht mehr, was Leben bedeutet?

Wie viele Zweifelnde, Unwissende, Sünder, Betrübte, Beleidigte, Lästige Menschen kennen wir?
„Beten wir besonders …, dass die Werke der Barmherzigkeit gut geübt werden …, so werden wir sicher unser Ziel erreichen.“

Lassen Sie uns nicht müde werden …
STH