Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 5. Dezember 2015

Barmherzigkeit – was ist das?

In diesen Tagen eröffnet der Papst das „Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit“. Was verbinden Sie mit Barmherzigkeit? Die Definition im Wörterbuch ist mir zu kurz gefasst, eigentlich wenig aussagekräftig.

In den vielen Briefen, die Katharina Kasper in ihrem Leben schreibt, kommt das Wort „Barmherzigkeit“ sechsmal vor. Zum einen fordert sie auf zu Vertrauen auf „Gottes Macht und Barmherzigkeit“. Die Verbindung Macht und Barmherzigkeit kommt zweimal vor. Gemeint ist das Vertrauen darauf, dass Gott alles möglich ist. Wenn er da und dabei ist, dann ist immer Gelingen angesagt. Gemeint ist weiter, dass Gott den Menschen kennt und somit auch seine Schwächen. Damit geht er aber nachsichtig und in Liebe um.



Zum anderen ist es für Katharina Kasper ein Akt der Barmherzigkeit, dass Gott die Gemeinschaft der ADJC ins Leben gerufen hat, die eigene Berufung ist ein Handeln Gottes in Barmherzigkeit. Katharina weiß um ihre Grenzen und Schwächen, auch sie ist nicht frei von Sünden. Aber darauf schaut Gott nicht. Ihm ist der Mensch wichtig, mit dem er und durch den er Großes vorhat.

Und das gilt auch für die Schwestern, die die Gemeinschaft der ADJC bilden. Da gibt es Grenzen, Schwächen, Menschlichkeiten in Mengen. Aber Gott schaut auf den einzelnen Menschen, und der ist ihm so wichtig, dass er alles andere übersieht.

Ja, und damit liegt Katharina ganz auf der Linie unseres Papstes. Der schreibt: Das Geheimnis der Barmherzigkeit „… ist Quelle der Freude, der Gelassenheit und des Friedens. Es ist Bedingung unseres Heils. … Barmherzigkeit ist der letzte und endgültige Akt, mit dem Gott uns entgegentritt. … Barmherzigkeit ist der Weg, der Gott und Mensch vereinigt, denn sie öffnet das Herz für die Hoffnung, dass wir, trotz unserer Begrenztheit aufgrund unserer Schuld, für immer geliebt sind.“ (Misericordiae vultus, Verkündigungsbulle, S. 5/6)

Katharina Kasper schreibt: „Haben wir doch ganz besonders ein großes Gottvertrauen auf Gottes Macht und Barmherzigkeit, und wir werden nicht zu Schanden werden.“ (Brief 45)

Wie tröstlich und hoffnungsvoll!
STH