Kennen Sie Johannes vom Kreuz? Er ist ein spanischer
Mystiker, Zeitgenosse von Theresa von Avila, d.h. 16. Jahrhundert. Er hat auch
viele Gedichte geschrieben. Also, ich finde, er ist schwer zu lesen. Umso mehr
hat es mich erstaunt, dass Katharina Kasper das getan hat: Johannes vom Kreuz
gehörte – so ist es uns überliefert – zu ihren Lieblingsautoren.
„Wie lange wir noch
in der dunklen Nacht wandeln, ist dem lieben Gott allein bekannt.“ (Brief
10) Diese Aussage Katharinas erinnert an den spanischen Mystiker, der ja ein
Gedicht geschrieben hat, das den Titel „Die dunkle Nacht“ trägt.
Katharina hat ihre Zeit als dunkle Nacht erlebt – zum einen
den ganz normalen Alltag mit seiner Armut und seinem Elend im damaligen
Westerwald. Ja, und sie hat den Kulturkampf, den sie ja in all seiner Härte
erlebte, als dunkle Nacht erfahren. Gerade von dieser dunklen Nacht war nicht
klar, wie lange sie dauern würde.
Natürlich fällt uns das nicht in den Schoß, - davon war auch Katharina überzeugt. „Wie sehr tut es Not, so recht auf dem Weg
der Tugend zu wandeln …“ (Brief 10) Und deshalb ist es ihr beständiges
Gebet: dass der Herr „uns verleihen
[möge] Festigkeit und Beharrlichkeit bis an unser Lebensende“. (Brief 10)
Am besten, wir machen es wie Katharina. So können wir ganz
sicher sein, auf dem richtigen Weg zu bleiben und unser Ziel zu erreichen.
STH