Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 4. Juli 2015

Die dunkle Nacht

Kennen Sie Johannes vom Kreuz? Er ist ein spanischer Mystiker, Zeitgenosse von Theresa von Avila, d.h. 16. Jahrhundert. Er hat auch viele Gedichte geschrieben. Also, ich finde, er ist schwer zu lesen. Umso mehr hat es mich erstaunt, dass Katharina Kasper das getan hat: Johannes vom Kreuz gehörte – so ist es uns überliefert – zu ihren Lieblingsautoren.

„Wie lange wir noch in der dunklen Nacht wandeln, ist dem lieben Gott allein bekannt.“ (Brief 10) Diese Aussage Katharinas erinnert an den spanischen Mystiker, der ja ein Gedicht geschrieben hat, das den Titel „Die dunkle Nacht“ trägt.

Katharina hat ihre Zeit als dunkle Nacht erlebt – zum einen den ganz normalen Alltag mit seiner Armut und seinem Elend im damaligen Westerwald. Ja, und sie hat den Kulturkampf, den sie ja in all seiner Härte erlebte, als dunkle Nacht erfahren. Gerade von dieser dunklen Nacht war nicht klar, wie lange sie dauern würde.


 „Eine kurze Zeit gekämpft, geduldet und dafür ein unzerstörbares Glück in der Ewigkeit, in Gott und dem schönen Himmel.“ (Brief 10) So schreibt Katharina weiter. Sie ist ganz realistisch. Das Leben ist nicht einfach. Es ist ein Kampf, gerade wenn wir Ideale haben und diesen folgen wollen. Aber – im Vergleich zu der Ewigkeit – bedeutet Leben eben nur eine kurze Zeit. Und während Leben Mühsal und Anstrengung ist, schenkt das Leben mit Gott ewiges Glück. Tolle Aussichten, finden Sie nicht?

Natürlich fällt uns das nicht in den Schoß, -  davon war auch Katharina überzeugt. „Wie sehr tut es Not, so recht auf dem Weg der Tugend zu wandeln …“ (Brief 10) Und deshalb ist es ihr beständiges Gebet: dass der Herr „uns verleihen [möge] Festigkeit und Beharrlichkeit bis an unser Lebensende“. (Brief 10)

Am besten, wir machen es wie Katharina. So können wir ganz sicher sein, auf dem richtigen Weg zu bleiben und unser Ziel zu erreichen.

STH