Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Freitag, 1. Mai 2015

„Der schöne Maimonat beginnt“

Am 2. Mai 1874 reist  Katharina Kasper zu den am weitesten vom Mutterhaus entfernt liegenden Niederlassungen im Osten Deutschlands. Von Forst aus schreibt sie an ihre Assistentinnen im Mutterhaus:
„Auf unserer Reise, welche morgens von Montabaur bis Erfurt ging, wo wir abends gegen acht Uhr ankamen, wurden wir sehr liebevoll von den Vincenzschwestern aufgenommen, blieben dort über Nacht, feierten das schöne Herz-Jesu-Fest dort, und der schöne Maimonat begann.“ (Band I, Brief 27)

Im „schöne(n) Maimonat“ wurde Katharina geboren. Vielleicht lag es auch daran, dass sie  eine große Verehrerin Marias war. Eine lebendige Beziehung zur Mutter Jesu Christi ist - so Katharina - nämlich geeignet, den Weg „zu allem Guten“ zu ebnen. Katharina wünscht:  „Möchte  besonders unsere liebe Mutter Maria,  uns schützen vor allem Bösen und führen zu allem Guten und unsere liebe Mutter sein und bleiben in der Zeit und Ewigkeit.“ (Band I, Brief 129)

In unserer Welt ist das Böse sehr mächtig. Damit sage ich nichts Neues. Wir erfahren es jeden Tag über die Medien, dass Unfrieden und Unfreiheit, Gewalt und Leid das Leben prägen. Da ist es von entscheidender Bedeutung, aber gar nicht so leicht, sich nicht einbeziehen zu lassen in negatives Denken und Handeln. Wir sollten etwas dagegen setzen und alles Positive bestärken. Wir sind ja nicht Spielball der uns umgebenden Kräfte, sondern ausgestattet mit einem freien Willen. Daher  sind wir verantwortlich für uns selbst und für die uns anvertrauten Menschen. Aber auch das ist nicht so leicht. Katharina Kasper ist überzeugt, dass wir  dazu nicht aus eigener Kraft fähig sind, sondern nur mit Gottes Hilfe. Diese göttliche Hilfe, so erlebte es Katharina, kann uns durch die Muttergottes vermittelt werden, die uns „führen will zu allem Guten“.

Auf die Anfrage des Engels, ob sie bereit sei, Mutter des Herrn zu werden, antwortete sie: „Mir geschehe nach seinem Wort.“ Dieses Wort machte Katharina Kasper zu ihrem Programm. Viele Male formuliert sie in ihren Briefen: „In allem und überall geschehe der heilige Wille Gottes.“

Beim Beten des Vaterunser erklären auch wir: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“. Wenn wir das nicht einfach gedankenlos daher sagen, sondern versuchen, mit der Hilfe Marias unser Leben nach diesem Leitgedanken zu gestalten,  werden wir innerlich stark werden. Wir werden unabhängiger von der Tagesmeinung und von dem Bestreben, „in“ sein zu wollen. In Freiheit können wir dann dem Bösen entgegentreten und werden fähig, alles, was uns und anderen gut tut, zu fördern.  Denen, die so zu leben versuchen, verspricht Katharina: „Sie werden glücklich in Gott werden in Zeit und Ewigkeit“. (Band I, Brief 70)

Maria, der Mutter Gottes, ist seit alters her der Maimonat geweiht. Vielleicht können wir in diesem Monat mal versuchen, sie wieder mehr in den Blick zu nehmen.

STH