Seit Osterdienstag bin ich in Exerzitien. Dass uns solche
Tage gegeben sind, ist echt ein Geschenk. Exerzitien sind nicht nur etwas für
Ordensleute. Immer mehr Christen entdecken diese große Chance der
Neuausrichtung auf Gott hin.
Schon Katharina Kasper legt großen Wert darauf, dass ihre
Schwestern einmal im Jahr acht Tage Exerzitien machen. Sie hat dies dann auch
in der Regel für ihre Gemeinschaft festgehalten. Aber was da wie eine Pflicht
aussieht, kann wirklich nur als Geschenk betrachtet werden.
Ich habe Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Ich habe Zeit zu
beten. Ich habe Zeit für Gott. Ich habe Zeit. Wann kann man das schon im Alltag
sagen? Und in Exerzitien habe ich viel Zeit für die Beziehungspflege mit meinem
Herrn. Natürlich kann ich diese Zeit so und so nutzen. Ich denke, es ist
sündhaft, diese geschenkte Zeit nicht Ihm zurückzuschenken. Nur dann kann ich
wieder offen werden für das, was Er mir sagen will und was Er für mein Leben
vorhat. Nur so kann ich wieder offen werden für Seinen Willen in meinem Leben. Nur so kann mir wieder neu bewusst werden, dass ich Adler
bin und dazu bestimmt bin, mich in die Lüfte zu erheben, um der Sonne - Ihm -
entgegenzufliegen.
Nur so können wir Katharina verstehen und vielleicht ihre
Worte nachsprechen:
„Ich bin zufrieden mit Gottes Heiligem Willen, der mir doch lieber ist als die ganze Welt; und ich wünsche kein größeres Glück zu besitzen als dieses: ihn auf die vollkommenste Weise zu genießen.“ (Brief 1862; zunächst verschollen, jetzt wieder gefunden)
„Ich bin zufrieden mit Gottes Heiligem Willen, der mir doch lieber ist als die ganze Welt; und ich wünsche kein größeres Glück zu besitzen als dieses: ihn auf die vollkommenste Weise zu genießen.“ (Brief 1862; zunächst verschollen, jetzt wieder gefunden)
STH