„… die Erfüllung des göttlichen Willens ist unser
Glück und unsere Freude …“ (Brief
101)
Ja, Katharina Kasper hat
diese Worte gelebt! Ihre große Sehnsucht ist es, den Willen Gottes unter allen
Umständen zu erfüllen. Wenn es ihr gelingt, bedeutet es Glück und Freude für
sie. Ja, sie lebt so und lehrt so ihre Schwestern. Und letztlich erwartet Jesus
von jedem, der ihm nachfolgt, dass er den Willen des Vaters erfüllt.
Sicher ist jeder Christ
darum bemüht. Aber wenn´s ernst wird, ist es gar nicht so leicht. Es fängt ja
schon damit an, dass man den Willen Gottes erkennen muss als Willen Gottes.
Gestern traf ich eine
Schwester, die nach 46 Jahren in der gleichen Filiale versetzt werden muss. Es
geht nicht mehr. Der Konvent besteht nur aus zwei Schwestern, und beide sind
über 80. Der Schwester geht es nicht gut, - irgendwie verständlich. Sie sagte:
„Jetzt geht es mir endlich physisch und psychisch wieder gut, und dann das …“
Sie meinte die Versetzung. „Ich weiß nicht, was das jetzt soll.“
Ich sagte: „Vielleicht
schickt er dir das gerade jetzt, weil es dir wieder gut geht …“
Sie hörte nicht zu.
Gerne hätte ich noch vom
Willen Gottes gesprochen, der sich in diesem Ereignis für die Schwester
versteckt hatte. Aber ich merkte, dass sie nicht zugänglich war – noch nicht.
Ich wünsche ihr, dass sie den Willen Gottes erkennt und annimmt. Denn dann ist
der Abschied und Neuanfang leichter.
„In allem und überall geschehe Gottes heiliger
Wille.“ (Brief 27) Wenn wir offen
sind für Gottes Willen, dann wird uns auch die Kraft geschenkt, ihn zu leben.
Das muss deshalb nicht einfach sein. Auch von Katharina wird gesagt, dass sie
mal in einer Konferenz gesagt hat: „Man
muss den Willen Gottes tun, auch wenn das Herz dabei bluten muss.“ Das ist
nur menschlich und natürlich. Aber die
Kraft, die uns geschenkt wird, ist göttlich und macht Unmögliches möglich.
STH