Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 5. April 2014

Es ist echt was Großes …

In dieser Woche war ich auf einer Tagung, an der verschiedene Ordensgemeinschaften teilgenommen haben – 30 an der Zahl. Bei der Vorstellungsrunde sollten wir den anderen eine Freude mitteilen, die wir in diesen Tagen hatten. Ganz spontan sagte ich: „Ich freue mich, eine Arme Dienstmagd Jesu Christi zu ein.“
Nach dieser Woche kann ich diese Freude nur noch unterstreichen. Und mit Katharina Kasper kann ich sagen: „Es ist etwas Großes, eine ADJC zu sein!“

Warum, fragen Sie jetzt vielleicht. Da gibt es eine Reihe von Gründen. Hören Sie:

·        Die meisten Gemeinschaften sind irgendetwas Franziskanisches. Das heißt, sie haben dieselbe Spiritualität, auch wenn sie auf einen anderen Gründer zurückgehen. Die ADJC sind einzig in ihrer Art! J Deshalb mag ich es nicht, als Dernbacher Schwester bezeichnet zu werden; denn dann wird man sofort in die franziskanische Ecke gedrückt.


·        Viele dieser Gemeinschaften kennen ihre Gründerin oder ihren Gründer nicht, Schriften von ihr oder ihm haben sie sowieso nicht. Wir kennen unsere Gründerin und ihre faszinierende Persönlichkeit und ihre beeindruckenden Briefe.
·        Wir haben ein Charisma, das sich wirklich unterscheidet. Das wird schon deutlich in unserem Namen, der Aufmerksamkeit erregt, Unverständnis und Kopfschütteln hervorruft, schlucken lässt – bis man aufgeklärt wird: Arme Dienstmägde Jesu Christi. Jetzt könnte man sagen: Ihr habt ja auch was mit Maria zu tun. Stimmt, wir sind auch eine marianische Kongregation. Aber wir betonen die Dienstmagd, die sich ihrer Abhängigkeit vom Herrn bewusst ist und diese Abhängigkeit lebt, indem sie immer nach dem Willen Gottes fragt, wie es Maria getan hat.

Aber das ist ja nicht alles. Da ist noch der Gottesknecht. Jesus, der Gottesknecht – der ist Katharinas Gottesbild. Oft spricht sie davon und bringt dieses Bild ihren Schwestern als Leitbild der Gemeinschaft nahe.

Jesus sagt uns: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe…“ (Joh 13,15 ) Die ADJC sollen handeln wie Jesus es getan hat: dem Menschen dienen. Unser ganzes Leben kann ein Dienst am Nächsten sein, denn Dienen kann ich auch mit scheinbaren Selbstverständlichkeiten wie einem Lächeln oder einem freundlichen „Guten Morgen“. Aber es kann natürlich auch mehr von uns verlangen. Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen …

Als Knecht Gottes sagt Jesus auch: „Meine Speise ist es, den Willen Gottes zu tun.“ (vgl. Joh 4,34) Den Willen Gottes zu tun und damit Jesus nachzuahmen ist Katharinas Lebensinhalt. Der Wille Gottes kommt in fast allen ihren Briefen vor. So schreibt sie einmal: „Der Wille Gottes ist mir doch lieber als die ganze Welt, und ich wünsche kein größeres Glück zu besitzen als dieses, ihn auf die vollkommenste Weise zu genießen.“ Indem Katharina in allem, was geschieht, Gottes heiligen Willen erkennt, der Heil bedeutet, bekommt sie eine ungeheure Ruhe und Gelassenheit.

Dieses Charisma, diese Spiritualität ist heute so wichtig wie vor 163 Jahren. Manche Theologen sagen, dass viele Kongregationen des 19. Jahrhunderts untergehen werden. Klar, wenn sie sich nicht deutlich voneinander unterscheiden. Die ADJC unterscheiden sich. Das Charisma Katharina Kaspers wird auch noch in der Zukunft leben.
STH