Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum
Weltjugendtag 2014 von der „umwälzenden Kraft der Seligpreisungen“. Indem Jesus
die Seligpreisungen verkündet, so schreibt der Papst, „vermittelt [er] den Weg
des Lebens, jenen Weg, den er selbst beschreitet, ja, der er selber ist, und er
stellt ihn vor als den Weg des wahren Glücks. … Indem er die Seligpreisungen
verkündet, lädt Jesus uns ein, ihm zu folgen, mit ihm den Weg der Liebe zu
gehen, den einzigen, der zum ewigen Leben führt.“ (Botschaft des Heiligen
Vaters Franziskus zum 29. Weltjugendtag am 13. April 2014, der am Palmsonntag
in den Diözesen gefeiert wird, zitiert nach der Fassung der „Tagespost“ vom 11.02.14)
Man könnte Katharina Kasper eine „Frau der Seligpreisungen“
nennen. Lesen Sie die Seligpreisungen mal in der Bibel nach (Mt 5,3-16). Sie
werden mir sicher recht geben, dass Katharina die Seligpreisungen gelebt hat.
„Selig“ – das bedeutet ja nichts anderes als „glücklich“.
Und nach dem Glück strebte Katharina zeit ihres Lebens. Aber schon das Streben
als solches bedeutete für sie Glück: „…
je besser eine jede strebt, je glücklicher ist sie.“ (Brief 15)
Das Glück hat für Katharina mit Gott zu tun und
ausschließlich mit ihm: „Da wir ja alle
nichts anderes wollen, als Gottes hl. Willen erfüllen, so sind wir allezeit
glücklich und zufrieden in allen Lagen und Verhältnissen unseres Lebens.“
(Brief 21) „Nur eins ist notwendig, nur
eins kann die Seele glücklich in Gott machen, daß sie alles für Gott, mit Gott
und durch den lieben Gott tut.“ (Brief 18)
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das
Himmelreich.“ So lautet die erste Seligpreisung. Wie keine andere trifft diese
Seligpreisung auf Katharina zu. Sie ist materiell arm. Im Westerwald des 19.
Jahrhunderts ist das allerdings kein Kunststück. Vor allem war sie arm vor
Gott. „Versucht vor allem, den Dingen gegenüber frei zu sein“, erklärt der
Papst, was damit gemeint ist. (s.o.) Und das ist Katharina: Sie ist total frei
von allem, was sie hindern kann, Gott näher zu kommen – seien es materielle
Dinge, seien es ideelle Dinge, seien es Menschen.
„Das zentrale Thema im Evangelium Jesu ist das Reich
Gottes“, fährt der Papst fort. „ Jesus ist das Gottesreich in Person, er ist
der Immanuel, der Gott-mit-uns. Und das Herz des Menschen ist der Ort, wo
dieses Reich, die Herrschaft Gottes, sich niederlässt und wächst.“
In Katharinas Herz hat sich das Reich Gottes niedergelassen,
wohnt Jesus selbst. Und deshalb kann sie sagen:
„Das Glück in Gott suchen und finden, ist wahres Glück,
Friede und Freude an der Erfüllung des heiligen Willens Gottes.“ (Brief 271)
„Ach, mein Gott, was könnte uns denn außer Dir noch
glücklich machen? Gewiß nichts soll unser Herz beglücken, als Dich allein zu
besitzen.“ (Brief 281)
STH