Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 8. Februar 2014

Der Himmel ist alles wert

Letzte Tage habe ich mal in der Chronik von Sr. Beata Breidenbach gelesen. Sie war die erste Sekretärin Katharina Kaspers und erste Chronistin der Gemeinschaft. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts starben unglaublich viele Schwestern – hautsächlich an Blattern und Schwindsucht. Blattern oder Pocken waren damals fast immer tödlich, wenn man sich infiziert hatte. Schwindsucht war der Name für Tuberkulose, die im 19. Jahrhundert auch noch nicht heilbar war. Wenn man bedenkt, dass die Gemeinschaft ja erst 1851 entstanden ist, waren die Schwestern, die starben, durchweg junge Schwestern. Was hat dieses Sterben mit Katharina Kasper gemacht? Wenn heute in kurzer Zeit vier oder fünf alte Schwestern sterben, dann lässt mich das auch nicht kalt, auch wenn ich sagen kann, dass sie mit 85, 90 Jahren ein reiches, erfülltes Leben hatten.

„Eine kurze Zeit gekämpft, geduldet und dafür ein unzerstörbares Glück in der Ewigkeit, in Gott und dem schönen Himmel.“ (Brief 10) Katharina Kasper ist davon durchdrungen, dass wir von Gott ausgehen und zu Gott heimkehren in den „schönen Himmel“; dazwischen liegt eine „kurze Zeit“, in der wir durchaus kämpfen müssen. Aber das lohnt sich, weil im Himmel ein „unzerstörbares Glück“ wartet.

Sterbebild Katharina Kaspers
Der Himmel ist ihr Ziel, weil er Vereinigung mit Gott bedeutet. Aber um diesen Himmel zu erlangen, müssen wir schon etwas tun: „Wie schnell verfliegt doch die Zeit in diesem Leben. Möchte sie nur immer nützlich vergangen sein für den Himmel.“ (Brief 178) Vor allem aber sollen wir das Leben, das uns geschenkt ist, mit allem, was es mit sich bringt, tragen in dem Bewusstsein, dass es notwendig ist, um in den Himmel zu gelangen: „Der Mensch muss doch viel leiden, ehe er gereinigt und geheiligt ist und reif für den Himmel.“ (Brief 215)

Und noch etwas ist ganz wichtig: Katharina ist davon überzeugt, dass das Leben nach dem Tod weitergeht. Und da das so ist, werden die Menschen, mit denen wir hier auf Erden verbunden waren, dort im Himmel weiter ihren Einsatz als Fürbitterinnen für uns machen. Den Bischof Peter Josef Blum, der 1884 stirbt, bittet sie sogar auf dem Sterbebett direkt darum: „Als ich bat, sein Werk für die Genossenschaft im Himmel fortsetzen zu wollen, sagte er: `Ja, soviel als der liebe Gott es haben will, werde ich es tun. Ich freue mich so sehr, im Himmel zu den treuen Schwestern zu kommen, welche auf dieser Welt dem lieben Gott als arme Dienstmägde Christi treu gedient und nur seine Ehre gesucht haben zu fördern.´" (Brief 96)

„Machen wir allezeit einen guten Gebrauch von der kurzen Spanne Zeit, die so schnell vergeht und hineilt in die Ewigkeit.“ (Brief 72) Nach allem, was hier geschrieben ist, können wir Katharina Kasper sicher nur zustimmen. Der Grund, warum wir das tun sollen, ist ganz klar:

„Der Himmel ist alles wert. Wenn wir so allezeit leben und streben, so ist der liebe Gott … zufrieden mit uns.“ (Brief 80)
(STH)