Am 08. September feiert die Kirche
die Geburt Mariens, der Mutter Jesu. Ich habe natürlich keine Ahnung, was Sie
für eine Beziehung zu Maria haben. Meine war über viele Jahre hinweg ziemlich
angespannt. Es gab kein Bild, das mir gefiel, und auch kein Lied. Die schafften
es eigentlich nur, mir Maria noch fremder zu machen.
Aber ich lebe nun mal in
einer marianischen Gemeinschaft, und da begegnet man diesem Menschen immer mal
wieder. Wenn man Glück hat, dann trifft man auch schon mal auf Leute, die einem
wirklich überzeugend von Maria sprechen können. Lange Rede, kurzer Sinn – heute
habe ich ein recht normales Verhältnis zu ihr.
Die Muttergottes am Heilborn |
In Katharina Kaspers Leben
spielt Maria immer eine große Rolle. Schon als Jugendliche sammelt sie die
Kinder des Dorfes und geht mit ihnen zum Heilborn, einer Muttergotteskapelle
bei Dernbach. Als junge Frau erfindet sie für die jungen Männer den lebendigen
Rosenkranz. Der besteht darin, dass die einzelnen Teile des Rosenkranzes unter
den Männern aufgeteilt wird, und jeder verpflichtet sich, jeden Tag seinen Teil
einmal zu beten. Auf diese Weise wird der Rosenkranz täglich auch von den
Männern gebetet, und die werden nicht überfordert.
Am Heilborn – das erzählt
Katharina selbst – wird ihr der Name ihrer Gemeinschaft geschenkt, der ja ganz
klar marianischen Charakter hat: Arme Dienstmägde Jesu Christi. Damit ist Maria
ihr auf jeden Fall Vorbild.
Vor allem aber ist Maria ihr
Mutter, einfach Mutter. Wenn sie von ihr spricht oder schreibt, dann nennt sie
sie immer Mutter.
„Unter deinen Schutz fliehen wir, Mutter Maria, und
verbergen wir uns. Leite, führe, schütze uns alle, Maria, und trage Sorge, das
wir und alle … Gott dienen und Gott lieben.“ (Brief 81) – „Unsere liebe
Mutter Maria hilft ja so gern ihren Kindern in der Zeit der Not.“ (Brief 169)
Ja, Maria ist einfach Mutter.
Bei ihr sucht und findet Katharina Zuflucht, Schutz, Geborgenheit, wie man das
eben bei einer Mutter tut. Und Katharina ist sich ganz sicher, dass Maria sich
um sie sorgt und für sie da ist, wie das eine Mutter eben so tut.
Dieses kindliche Vertrauen
zur Mutter, - das beeindruckt mich.
„Möchte ganz besonders unsere liebe Mutter, meine
Mutter und unsere Schutzpatronin, uns schützen vor allem Bösen und führen zu
allem Guten und unsere liebe Mutter sein und bleiben in der Zeit und Ewigkeit.“ (Brief 129)
STH