„Beten wir besonders, … dass die Werke
der Barmherzigkeit gut geübt werden an den Kranken und Notleidenden, Armen.“ (MKK im Brief 101) So mahnt Katharina Kasper.
Und
wie hat sie die Werke der Barmherzigkeit gelebt?
Da
gibt es noch das siebte Werk der Barmherzigkeit:
Es geht hier nicht nur um
Verstorbene, die zu Grabe getragen werden. Auch Ideen, Projekte etc. können
sterben und müssen zu Grabe getragen werden.
Katharina
muss bis zu ihrem eigenen Tod den Tod vieler Schwestern erleben. Meist sterben
sie, weil sie sich bei Kranken angesteckt haben. Sie macht aber auch die andere
Tod-Erfahrung. Auf Bitten des Pfarrers von Bad Soden zum Beispiel sendet sie
Schwestern dorthin. Er behandelt die Schwestern wie seine Dienstmädchen und
verändert sein Verhalten auch nicht nach wiederholten Gesprächen mit Katharina.
Daraufhin holt sie ihre Schwestern zurück. – Die Filialen in Luxembourg und
Belgien existieren nur kurze Zeit. Katharinas Erwartungen haben sich nicht
erfüllt. Die Schwestern können hier nicht dem Charisma entsprechend ihre
Berufung leben. – Eine Schwester, die für die Gemeinschaft eine Art
Hoffnungsträger gewesen ist, verlässt die Gemeinschaft – ein schwerer Verlust
für Katharina. Sie gibt ihre Enttäuschung zu – und vertraut darauf, dass Gott
für die Gemeinschaft nur gut will.
Auch von diesem Werk der
Barmherzigkeit ist jede und jeder betroffen. Es ist gut, dass wir uns die
verschiedenen Werke wieder neu ins Bewusstsein gerufen haben. Vielleicht ist
uns manches in unserem Leben aufgefallen, was man unter dem einen oder anderen
Werk einordnen kann. Und immer gilt: „Seid barmherzig wie euer Vater im Himmel
barmherzig ist.“
Katharina ist das gelungen, weil sie
Gott an ihrer Seite weiß. Er ist auch bei und mit uns …
STH