Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 13. Februar 2016

Die Gegenwart Gottes genießen


An diesem Wochenende darf ich wieder Menschen in das Ruhegebet einführen. Das ist ein echtes Geschenk – sowohl für die drei Frauen, aber auch für mich. Das Ruhegebet ist eine Gebetsform, die alle großen Heiligen geübt haben. Die nennen sie aber in der Regel „inneres Gebet“ – so zum Beispiel Theresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Katharina Kasper …

„Nichts ist schwer, sind wir nur leicht“, sagt der Dichter Richard Dehmel; und das drückt genau das aus, was durch das Ruhegebet, durch das Innere Gebet vermittelt und erfahrbar wird.

Dr. Peter Dyckhoff, der das Cassianische Ruhegebet im Westen wieder ans Licht geholt hat, sagt: „Ich brauche vor Gott keine Leistung zu vollbringen, ihm nichts mitzubringen, sondern ihm nur Zeit zu schenken, damit er sie mit seiner Liebe füllen kann.“

Katharina Kasper drückt das so aus: „Ist dieses allezeit unsere Absicht und gute Meinung, frei zu werden von aller ungeordneten Liebe gegen alle Geschöpfe und geschaffenen Dinge und auf der anderen Seite nur das Wohlgefallen Gottes zu erstreben und nur zu leben, zu leiden für Gott, mit Gott und weil es Gott so will“ – wir nennen das heute Selbsthingabe an Gott! – „alles Gute zu üben und alles Böse zu meiden, so werden wir hienieden schon genießen eine große Seligkeit in Gott, ja dann wird in allem und überall der Friede in Gott gefunden …“ (Brief 200)

Und noch viel wichtiger: „Wir wollen … vereinigt Gott dienen und lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, damit wir in der Zeit und Ewigkeit unsern guten Gott immer bei uns haben und wir als seine Kinder ihn lieben und so in Ihm ruhen und Seine Gegenwart genießen können.“ (Brief 67)

„Seine Gegenwart genießen“ – nichts tun, einfach da sein, offen sein für Gottes Liebe und seine Gegenwart und diese Gegenwart – die ein riesiges Geschenk ist und alles Begreifen übersteigt – genießen. Das meint Ruhegebet. Es ist so schön und tut so gut …

STH